ADB:Schneid, Matthias
Schöningh’schen Wissenschaftlichen Handbibliothek, 2. Reihe). Zahlreiche Aufsätze und Recensionen von Sch. erschienen im Katholik, den Historisch-politischen Blättern, dem Jahrbuch für Philosophie und speculative Theologie, dem Philosophischen Jahrbuch der Görres-Gesellschaft, der Literarischen Rundschau, dem Literarischen Handweiser und anderen Zeitschriften. Auch Beiträge zur 2. Auflage des Kirchen-Lexikons.
Schneid: Matthias Sch., Philosoph, geboren am 31. Juli 1840 zu Wemding in Baiern, † am 12. December 1893 zu Eichstätt. Er machte die Gymnasialstudien (1852–60), dann die philosophischen und theologischen Studien zu Eichstätt und wurde daselbst am 4. April 1865 zum Priester geweiht. Hierauf wirkte er zunächst einige Zeit in der Seelsorge, zuerst als Cooperator in Waldkirchen, seit October 1866 als Cooperator in Kipfenberg. 1868 wurde er Präfect im bischöflichen Seminar in Eichstätt, bald darauf auch bischöflicher Secretär daselbst, in welchem Amte er 17 Jahre hindurch blieb; 1868–70 auch Domvicar; seit October 1869 zugleich Docent der Philosophie am bischöflichen Lyceum; 1872 Professor der Philosophie; 1875 Dr. phil. (Freiburg); October 1885 Regens des Seminars und Rector des Lyceums; 1886 bischöflicher geistlicher Rath; 15. Januar 1892 Domcapitular. – Sch. war einer der angesehensten Vertreter der thomistischen Philosophie in der jüngsten Zeit. Von seinen zahlreichen philosophischen Arbeiten erschienen als selbständige Schriften: „Die scholastische Lehre von Materie und Form und ihre Harmonie mit den Thatsachen der Naturwissenschaft“ (Programm des Lyceums, Eichstätt 1873; 2. Aufl. 1877; 3. Aufl. 1890, s. u.); „Aristoteles in der Scholastik. Ein Beitrag zur Geschichte der Philosophie im Mittelalter“ (Eichstätt 1875); „Die Körperlehre des Johannes Duns Scotus und ihr Verhältniß zum Thomismus und Atomismus“ (Mainz 1879; vorher im Katholik 1879, Bd. I u. II); „Der neuere Spiritismus philosophisch geprüft“ (Programm, Eichstätt 1880); „Die Philosophie des hl. Thomas von Aquin und ihre Bedeutung für die Gegenwart. Zugleich eine Rechtfertigung der Encyclika ‚Aeterni Patris‘“ (Würzburg 1881; = Katholische Studien, Bd. VI, Heft 3 u. 4); „Die philosophische Lehre von Zeit und Raum“ (Mainz 1886; vorher im Katholik 1885, Bd. II, u. 1886, Bd. I); „Naturphilosophie im Geiste des hl. Thomas von Aquin“ (3., umgearbeitete Auflage der Schrift: „Die scholastische Lehre von Materie und Form“; Paderborn 1890); „Psychologie im Geiste des hl. Thomas von Aquin. I. Theil. Leben der Seele“ (Paderborn 1892; die beiden letztgenannten Werke, auch als „Spezielle Metaphysik im Geiste des hl. Thomas von Aquin“, Bd. I und Bd. II, 1 bezeichnet, gehören als Bd. I u. II zu der- Pruner im Pastoral-Blatt des Bisthums Eichstätt, 1893, Nr. 36, S. 147 f. – Romstöck, Personalstatistik und Bibliographie des Lyceums in Eichstätt (Ingolstadt 1894), S. 146–150; mit Porträt. – Philosophisches Jahrbuch, 8. Bd. 1895, S. 251 f.