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Artikel „Schlichthorst, Hermann“ von Karl Ernst Hermann Krause in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 31 (1890), S. 488–489, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schlichthorst,_Hermann&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 06:14 Uhr UTC)
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Band 31 (1890), S. 488–489 (Quelle).
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Schlichthorst: Hermann S., † am 29. Februar 1820 als Pastor zu Visselhövede im Herzogthum Verden (Hannover), hat sich durch die Fortsetzung der Sammlungen seines Großvaters Joh. Hinr. Pratje (A. D. B. XXVI, 510 ff.) um die Geschichte der Herzogthümer Bremen und Verden verdient gemacht. Sie erschienen von 1796–1806 in Hannover unter dem Titel „Beyträge zur Erläuterung der älteren und neueren Geschichte der Herzogthümer Bremen und Verden“ in 4 Bänden. Die Schlichthorst’schen Predigten dagegen stammen von seinem Vater Johann Gotthard S., der, am 6. November 1723 zu Kadenberge geboren, von der hannoverschen Regierung zu Stade 1765 zum Domprediger in Bremen und 1775 zum Consistorialrath und Superintendenten daselbst ernannt worden war. Er starb in diesem Amte am 16. December 1780. Hermann S. ist am 15. December 1766 in Bremen geboren, seine Mutter war die älteste Tochter des Generalsuperintendenten Pratje, Anna Ottilia. Während seines Studiums der Theologie und Philologie in Göttingen bewarb er sich zweimal um akademische Preise, erhielt auch beide Mal das Accessit für die nachher gedruckten: „Geographia Homeri“ u. „Geographia Africae Herodotea“. 1790 wurde er Subconrector am Gymnasium zu Stade; 1797 ernannte ihn die hannoversche Regierung zum Conrector am Athenäum und der Domschule zu Bremen, 1798 wurde er Subrector an derselben kurhannoverschen Schule, welche dann durch die französische Occupation 1803 in ein wenig angenehmes Schwanken gerieth. Seinem Wunsche, ins Predigtamt überzugehen, willfahrte das Consistorium zu Stade 1805 durch seine Ernennung zum Pastor in Visselhövede. Von seinen 11 Kindern überlebten ihn 5 Söhne und 4 Töchter. Seine größere wissenschaftliche Thätigkeit fällt in die Jahre 1787–1806 und wandte sich außer historisch-geographischen Arbeiten vornehmlich der Pädagogik zu. So gab er mit dem späteren Rector am Athenäum, Bredenkamp, das „Magazin für öffentliche Schulen und Schullehrer“ in Bremen (1790. 1791), dann in Göttingen, nachher ebenfalls in Bremen in Verbindung mit dem späteren Generalsuperintendenten Ruperti (A. D. B. XXIX, 703 f.) ein „Neues Magazin für Schullehrer“ (1792–1795) heraus und darauf mit demselben ein „Magazin für Philologen“ (Bremen 1796 und 1797). Er war als Mitarbeiter für Ersch und Gruber’s Encyklopädie gewonnen, der weiteren Teilnahme entriß ihn der Tod.

Spiel, Vaterländ. Archiv 1820, II. S. 336–42. – Rotermund, Lexikon der Brem. Gelehrten (wo Schrift No. 17 ihm irrig beigelegt ist). Die Nachrichten über Johann Gotth. S. entstammen der Gedächtnißpredigt von Herm. [489] Andr. Riefenstahl. Bremen 1780. S. 27–32. – Köster, Geschichte des Consistoriums zu Stade.