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Artikel „Schill, Andreas“ von Friedrich Lauchert in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 54 (1908), S. 15–16, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schill,_Andreas&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 06:53 Uhr UTC)
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Schill: Andreas Sch., katholischer Theologe, geboren am 9. Juni 1849 zu Siensbach (Amt Waldkirch im Breisgau), † am 9. Mai 1896 zu Freiburg [16] im Breisgau. Er besuchte von Herbst 1861 bis Herbst 1867 das Gymnasium zu Freiburg, studirte dann Theologie an der Universität daselbst, trat 1871 in das Priesterseminar zu St. Peter und empfing am 16. Juli 1872 die Priesterweihe. Hierauf begab er sich zur Fortsetzung seiner Studien nach Würzburg, wo er sich besonders an Hettinger und Hergenröther näher anschloß und am 23. Juli 1873 Dr. theol. wurde. In den folgenden Jahren wirkte er in der praktischen Seelsorge; zuerst als Vicar in Heitersheim und aushülfsweise kurze Zeit in Schliengen; 1875 wurde er Pfarrverweser in Wolfach. Im Herbst 1880 als Pfarrverweser nach Herdern bei Freiburg versetzt, war er in der Lage, sich zu dieser Zeit zugleich als Privatdocent an der Freiburger theologischen Facultät zu habilitiren, wo er als solcher über Kirchen- und Dogmengeschichte las. Den Winter 1882–83 verbrachte er zu Studienzwecken in Rom. Im November 1883 wurde er Director des als Privatanstalt wieder eröffneten theologischen Convictes; 1886 außerordentlicher Professor mit dem Lehrauftrag für Kirchenrecht; nach der Wiederbesetzung des Lehrstuhls des Kirchenrechts erhielt er am 16. März 1889 die neu errichtete außerordentliche Professur für Apologetik. Als 1889 das erzbischöfliche theologische Convict als solches wieder eröffnet werden konnte, wurde er Director desselben. Sch. war ein Gelehrter von bedeutendem Wissen und von hervorragender Befähigung für das akademische Lehramt. Die theologische Wissenschaft verdankt ihm zwei größere Werke, die kirchenhistorische Monographie: „Die Constitution Unigenitus, ihre Veranlassung und ihre Folgen. Ein Beitrag zur Geschichte des Jansenismus. Nach den Quellen dargestellt“ (Freiburg i. Br. 1876) und das sehr geschätzte apologetische Lehrbuch: „Theologische Principienlehre. Lehrbuch der Apologetik“ (Paderborn 1895; gehört zu der Schöningh’schen wissenschaftlichen Handbibliothek, 1. Reihe, Bd. IX; 2. Aufl., neu bearbeitet von Oskar Witz, 1903). In dem „Freiburger Katholischen Kirchenblatt“ veröffentlichte er außer kleineren Aufsätzen eine Reihe von Beiträgen zur Geschichte des theologischen Convicts in Freiburg (33. Jahrg. 1889, Nr. 19–23, 25, 27, 30, 40–44, 46–50; 34. Jahrg. 1890, Nr. 1, 2, 4, 8, 11, 13–16) und eine Abhandlung über den Markgrafen Jakob III. von Baden unter dem Titel: „Zwei Gedenktage für die badischen Katholiken (25. Juli und 17. August 1590)“, (34. Jahrg. 1890, Nr. 27–36). Für die „Badischen Biographien“ schrieb er den Artikel „Lothar Kübel“ (IV. Theil, Karlsruhe 1891, S. 230–241); für die erste Auflage des Staatslexikons der Görres-Gesellschaft den Artikel „Kirche“ (III. Bd. 1894, Sp. 643–666).

K. Mayer, Dr. Andreas Schill, erzbischöflicher Convictsdirector und Professor. Freiburg i. Br. (Dilger) 1896. Separatabdruck aus dem Freiburger Kathol. Kirchenblatt, 40. Jahrg. 1896, Nr. 21–24. – Freiburger Diöcesan-Archiv, N. F., Bd. I (28. Bd.), 1900, S. 276 (J. Mayer). – Badische Biogr., V. Theil (Heidelberg 1906), S. 697–699 (J. Mayer).