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Artikel „Schilgen, Philipp (Anton)“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 31 (1890), S. 209–210, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schilgen,_Philipp_Anton&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 18:39 Uhr UTC)
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Schilgen: Philipp (Anton) S., Historienmaler, geb. 1792 zu Osnabrück, war in der Jugend auf verschiedene Weise abgehalten, seiner Neigung zur Kunst zu folgen, hatte auch Oekonomie betrieben, bis er im November 1823 auf die Düsseldorfer Akademie kam, angezogen vom Rufe des Director Cornelius. Dieser nahm ihn auch 1825 nebst den anderen Schülern mit nach München und ließ sich von ihm bei den Glyptotheken-Fresken helfen. Dann malte S. ein Paar allegorische Figuren in den meist wenig bemerkten Bogenbildern der Arkaden und (mit Philipp Foltz) jene Freske, welche den die Primogenitur stiftenden Herzog Albrecht IV vorstellt (vgl. Nr. 88 Stuttgarter Kunstblatt 1829). Ende 1829 ging S. nach Italien, wo er, eine Art „Wilhelm Meister“, mit verschiedenen Arbeiten und Studien beschäftigt, bis 1832 verblieb. Zurückgekehrt nach München, [210] malte S. vierundzwanzig Bilder im Audienzzimmer der königlichen Residenz und zwar nach den von Ludwig Schwanthaler gemachten Compositionen. „Diese damals sehr beliebten Verkoppelungen zweier Künstler hatten gewöhnlich die Folge, daß das Kunstwerk wohl die Schwächen beider, aber keine ihrer Tugenden mehr zeigte, daß es der ersten, eine Individualität auszusprechen, nothwendig entbehrte.“ An diese Gemälde reihten sich dann auch Bildnisse und mehrere historische und andere Darstellungen in Oel, sowie zahlreiche Compositionen in Zeichnungen. Auch treffliche Landschaften soll S. gemalt haben, welcher indessen München wieder verließ und in seine Heimath zurückkehrte, wo er wahrscheinlich 1857 (keine der uns zugänglichen Quellen verzeichnet ein genaueres Datum) starb.

Vgl. Schaden, Artistisches München, 1836. S. 134. – Nagler 1845, XV, 231. – Pecht, Münchener Kunst im XIX. Jahrh. 1888. S. 103.