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Artikel „Sagittarius, Thomas“ von Richard Hoche in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 30 (1890), S. 173, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sagittarius,_Thomas&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 05:57 Uhr UTC)
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Sagittarius: Thomas S., Polyhistor und Schulmann des 16. und 17. Jahrhunderts, der ältere Bruder von Kaspar S. (s. Art.), wurde 1577 in Stendal, wo sein Vater damals Geistlicher war, geboren. Seine Schulbildung erhielt er vermuthlich in Stendal, die akademischen Studien machte er in Jena und wurde hier vom kaiserl. Pfalzgrafen Nicolaus Reusner zum Poeten gekrönt. Im Februar 1597 wurde er Magister der Philosophie, im August 1599 Doctor der Rechte. 1605 wurde ihm die Professur der griechischen Litteratur übertragen, die er mit einer Rede „Et Christo et Musis studiosus militat omnis“ am 24. Juli antrat. 1610 übernahm er den Lehrstuhl für Logik und Metaphysik, war auch zeitweilig Rector der Universität, legte aber im September 1616 sein akademisches Amt nieder und nahm die Stelle als Rector des Elisabethgymnasiums in Breslau an, mit welcher die Aufsicht über das gesammte Breslauer Schulwesen verbunden war. Als Grund für diesen Wechsel des Amtes giebt sein Neffe, der jüngere Kaspar S. (Memor. hist. Luneb. S. 50) an, S. habe wegen seiner Gegnerschaft gegen die Ratich’sche Methode in Jena viele Anfeindungen zu erdulden gehabt. Er starb in Breslau bereits am 21. April 1621 mit Hinterlassung eines unmündigen Sohns Joh. Christ. (s. Art.) – Von seinen zahlreichen Schriften philologischen, philosophischen, theologischen, juristischen Inhalts sind der „Horatius profanus“ (1612) und „Horatius christianus“(1616), die „Epistolica institutio“ (1615) und die seltsame „Exercitatio, qui fiat, quod multi abhorreant ab esu casei“ (erschienen 1624) noch jetzt bekannt; die Herausgabe der bei seinem Tode noch ungedruckten Arbeiten besorgte sein Bruder Kaspar S. –

Zeumer, vitae professorum Jenensium IV, 56–58 und 93 ff. – Kaspar Sagittarius, Memorabilia hist. Luneb. 1714, S. 49 f. – Jöcher IV, S. 29.