ADB:Ruprecht von Würzburg
Shakespeare’s Cymbeline allgemein bekannten Novellenstoff von der Prüfung und Bewährung der Frauentreue. Mit Geschick weiß er die reichlich eingestreuten Reden der auftretenden Personen zu deren individueller Charakteristik zu benutzen, während die referirenden Partien in knappem, aber lebhaftem Tempo gehalten sind. Formell schließt er sich an Wirnt von Gravenberg an: diesem verdankt er den Dreireim, mit dem er die 34 ungleich großen Abschnitte seines Gedichtes schließt; diesem hat er nicht nur drei aufeinander folgende Verse wörtlich entlehnt (268–270 = Wigalois 1073–75), sondern auch in Phraseologie und Reimgebrauch manches entnommen. Weniger sicher ist, ob er Wolfram’s Werke kannte.
Ruprecht: R. von Würzburg, deutscher Dichter des 13. Jahrhunderts, behandelte in seiner Erzählung „Von zwei Kaufleuten“ auf Grund einer französischen Quelle den weitverbreiteten und noch heute durch- Herausgegeben in v. d. Hagen’s Gesammtabenteuer, Bd. 3, Nr. LXVIII, besser aus Haupt’s Nachlaß in der Zeitschrift für d. Phil. VII, 65 ff.