Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Ruland, Thomas August“ von Friedrich Leitschuh in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 29 (1889), S. 635, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ruland,_Thomas_August&oldid=- (Version vom 27. November 2024, 08:09 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Rulant
Band 29 (1889), S. 635 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand April 2018, suchen)
Thomas August Ruland in Wikidata
GND-Nummer 118886800
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|29|635|635|Ruland, Thomas August|Friedrich Leitschuh|ADB:Ruland, Thomas August}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=118886800}}    

Ruland: Thomas August R., Geheimer Hofrath und Professor der Medicin an der Universität Würzburg, geboren am 7. Januar 1776 zu Gamburg an der Tauber, † am 19. December 1846 zu Würzburg, der Vater des oben genannten Anton Ruland (s. o. S. 632). R. promovirte im J. 1800 mit der Dissertation „De viribus animi in corpus humanum“, habilitirte sich hierauf unter der fürstbischöflichen Regierung als der erste Privatdocent, wurde, nachdem Würzburg 1802 bairisch geworden war, 1803 Professor e. o. und 1809 Professor o. in der medicinischen Facultät, in der er namentlich Medicinalpolizei und gerichtliche Medicin lehrte. Er betrieb außerdem mit Vorliebe und großem Eifer Philosophie und wurde deshalb 1817 von der philosophischen Facultät Würzburg durch Verleihung der philosophischen Doctorwürde ausgezeichnet. Nach 34jähriger Lehrthätigkeit trat er in den Ruhestand, hörte aber nicht auf, selbst nach seiner 1840 erfolgten gänzlichen Erblindung, sich bis zu seinem Tode mit philosophischen Problemen zu beschäftigen. R. war ein anerkannt tüchtiger Lehrer und als Schriftsteller nicht unfruchtbar. Er schrieb: „Ueber Volksaufklärung in der Medicin“ 1801; „Med.-psychol. Beobachtungen über die Begriffe von Gemüthskrankheiten und den Einfluß des Gemüths auf den menschlichen Körper“, Würzburg 1801 und 1803; „Von dem Einfluße der Staatsarzneikunde auf die Staatsverwaltung, nebst einem Entwurfe der Staats-Arzneikunde“ u. v. a. In den letzten Jahren seiner Lehrthätigkeit verfaßte er eine Reihe lateinischer Programme, von denen wir nur die „De morbis psychicis in genere“ hervorheben. Unerwähnt wollen wir nicht lassen, daß er mit der Tochter des am 30. August 1796 im Kampfe mit den Franzosen gefallenen, von echtem deutschen Patriotismus beseelten praktischen Arztes und Physicus in Neustadt und Mellrichstadt, Ignaz Reder, einer hochgebildeten, geistreichen Frau, vermählt war.

Neuer Nekrolog der Deutschen, Jahrg. 24, 1846, II, 846. – Callisen, XVII, 412; XXXII, 44. – Biographisches Lexikon der hervorragendsten Aerzte aller Zeiten und Völker V, 121.