ADB:Rothe, Heinrich August
Hindenburg’s (s. A. D. B. XII, 456–457), zu welchen Unterricht bei Heinrich August Töpfer ihn vorbereitet hatte, und entschied sich bald vollständig zur Mathematik überzugehen. 1792 erwarb R. unter Hindenburg’s Leitung die Magisterwürde, 1793 die Erlaubniß Vorlesungen zu halten, 1796 wurde er zum außerordentlichen Professor in Leipzig ernannt. 1800 erhielt er die Erlaubniß, mit Beibehaltung aller akademischen Rechte nach Freiberg überzusiedeln, wo er neben bergmännischen Studien unter Werner selbst mathematische Vorlesungen hielt. 1804 folgte R. einem Rufe als ordentlicher Professor der Mathematik nach Erlangen und war dort als Lehrer thätig, bis er 1823 erst 50 Jahre alt in den Ruhestand trat. R. war sicherlich einer der begabteren Schüler Hindenburg’s, wovon neben verschiedenen combinatorischen Aufsätzen auch ein nicht uninteressantes Buch: „Theorie der combinatorischen Integrale“ (Nürnberg 1820) Zeugniß ablegt.
Rothe: Heinrich August R., Mathematiker, geb. am 3. Sept. 1773 in Dresden, † 1842. Sohn eines kurfürstl. geheimen Finanzsecretärs erhielt R. eine sorgfältige häusliche Erziehung. Seit 1785 besuchte er die Kreuzschule, in welcher seine Neigung zur Mathematik erwachte. Als er 1789 in Leipzig immatriculirt wurde, hörte er deshalb neben den juridischen Fachvorlesungen, die seinen Beruf bilden sollten, auch die Vorlesungen- [350] G. W. A. Fikenscher, Vollständige akademische Gelehrtengeschichte der Universität Erlangen II, 331–336 und Poggendorff, Biogr.-litter. Handwörterb. z. Gesch. d. exacten Wissensch. II, 702, 1439.