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Artikel „Riederer, Karl“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 28 (1889), S. 530–531, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Riederer,_Karl&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 07:36 Uhr UTC)
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Riederer: Karl R., Bildhauer, geboren 1819 zu München. Derselbe kam, von Jugend auf nicht für künstlerische Wege gebildet, doch als Besitzer des von Künstlern aller Art vielbesuchten „Cafe Fink“ mit den heiteren Musensöhnen in vielfache Berührung, begann als Plastiker zu dilettiren und gab schließlich seine bürgerliche Stellung auf, um sich ganz der Kunst zu widmen. Leider zu spät, da die angeborene Leichtigkeit des Gestaltens die früher vernachläßigte Technik nicht aufwog. Indessen fehlte es ihm nicht an Anerkennung, da er sich im Gebiete der Nippsachen und der kleinen Salonplastik bewegte. Insbesondere [531] modellirte er niedliche Reiterstatuetten, so des Königs Maximilian II., des Kaisers Alexander von Rußland (1869) und Königs Ludwig II. von Baiern. Mit dem Tiroler Peter Lutt modellirte R. 1868 einen Cyclus von Statuetten, welche die „Münchener Bürgerwehr“ von 1795–1849 in höchst prägnanter und culturhistorischer Wahrheit repräsentirten; 1881 brachte er noch ein Wachsmodell in den Kunstverein als Illustration eines lustigen, von einem bairischen Chevauleger und preußischen Husaren gemeinsam gleich bei Beginn des deutsch-französischen Krieges (1870) ausgeführten Reiterstückchens, indem beide nach Verlust ihrer Rosse auf einem erbeuteten französischen Offizierpferde sich vor der Gefangenschaft salvirten. R. starb nach langen schweren Leiden am 5. Juni 1884.

Vgl. Seubert, Künstlerlexikon 1879, III, 143. – Allgemeine Zeitung, Beil. 41 vom 10. Februar 1885. Sein Name fehlt übrigens in allen uns zuständigen Quellen.