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Artikel „Reuschle, Karl Gustav“ von Moritz Cantor in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 28 (1889), S. 298, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Reuschle,_Karl_Gustav&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 10:31 Uhr UTC)
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Reuschle: Karl Gustav R., Schulmann, geboren am 26. Decbr. 1812 in Mehrstetten (Oberamt Münsingen, Württemberg), † am 22. Mai 1875 in Stuttgart. Gleich vielen Württembergern vom Anfange des Jahrhunderts verband R. in Tübingen das Studium der Mathematik mit dem der Theologie. Nachdem er als Theologe die vorschriftsmäßige Prüfung in glänzender Weise bestanden hatte, ging er auf ein Jahr nach Paris, auf ein weiteres Jahr nach Berlin, um in der Mathematik sich zu vervollkommnen. Dem Lehrfach gehörte R. seit 1837 an, zuerst als Repetent am Seminar in Schönthal, dann in gleicher Stellung am Stift zu Tübingen (1838–39), dann seit 1840 als Professor am Stuttgarter Gymnasium. R. war vielfach schriftstellerisch thätig. Seine geographischen Lehrbücher werden geschätzt. Eine biographische Skizze von Kepler, 1841 veröffentlicht, gehört zu dem Besten, was über den großen Astronomen geschrieben ist. Verschiedene Programme und Aufsätze zeugen von seiner mathematischen Begabung. Am bekanntesten ist R. durch die Tafeln complexer Primzahlen, welche aus Einheitswurzeln gebildet sind. Begonnen in Anschluß an C. G. J. Jacobi’s Canon Arithmeticus, gedruckt auf Kosten der Berliner Akademie, wurden sie einen Monat vor des Verfassers Tod vollendet, ein mühseliges, undankbares, aber für den Fachmann überaus nützliches Werk. Reuschle’s Freunde bedauerten vielfach, daß seine reiche Begabung nicht fruchtbarere Verwerthung fand.

Zeitschrift für Mathematik und Physik Bd. XXI, historisch-litterar. Abth. S. 1–4. – Poggendorff, Handwörterbuch zur Gesch. der exact. Wissensch. II, 612.