ADB:Reslfeld, Johann Karl von

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Artikel „Reslfeld, Johann Karl v.“ von Albert Ilg in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 28 (1889), S. 784–785, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Reslfeld,_Johann_Karl_von&oldid=- (Version vom 7. November 2024, 10:05 Uhr UTC)
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Reslfeld *): Johann Karl v. R., Maler. Einige behaupten, er hätte eigentlich Rössl geheißen, und vielleicht erhielt er erst später durch Erhebung in den Adelstand jenen Namen. Um 1658 in Tirol geboren, kam er in jungen Jahren nach Steyr in Oberösterreich, wo er in dem Freiherrn v. Riesenfels einen Gönner fand. Mit dessen Unterstützung lernte er gleich den andern bedeutenden österreichischen Meistern jener Zeit, Strudel und Rottmayr, durch vier Jahre bei Carlo Lotto in Venedig. Nach seiner 1684 erfolgten Rückkehr widmete er sich bis an sein Lebensende in einer 51jährigen Thätigkeit dem Dienste für das bei Steyer gelegene, damals eben in seiner höchsten Kunstblüthe stehende Stift Garsten. Er hatte dort anfangs 200 fl. Stipendium, dann trat er als sog. Familiaris ganz in den Hausverband. Dabei hatte er, ähnlich wie die Künstler M. Altomonte und G. Giuliani in Heiligenkreuz, eine gewisse Verpflichtung für das Kloster, durfte aber auch Privatarbeit besorgen. So bewilligte der Abt in einem Schreiben vom 5. October 1691 dem Dompropst Fürsten Losenstein in Passau zwar, den Künstler zu beschäftigen, bedingt aber, daß er vorher ein für die Salzburger Universität bestimmtes Werk fertig mache. Ich weiß von folgenden Arbeiten des in Garsten am 15. Januar 1735 gestorbenen Malers:

In der Stiftskirche daselbst: Der h. Berthold, darüber dessen Bestattung durch Engel, 1686. Die Deckenfresken zwischen den Stuccaturen. In der Losensteinschen Capelle: der h. Sebastian 1692 und die Plafondgemälde 1687. Im Stiftsgebäude, heute Strafhaus, die Deckenbilder, jetzt zerstört, unter welchen [785] besonders der Saal mit dem Pegasus berühmt war, die Habsburger Porträts, die Belagerung von Belgrad, die Schlacht von Peterwardein, die Gründung von Garsten. In der Pfarrkirche zu Steyr das Bild des Hochaltars, welches mit 1000 fl. bezahlt wurde. In der Margarethencapelle die 14 Nothhelfer von 1724. In der Kirche zu Christkindl die Geburt des Herrn, 1709. In St. Ulrich bei Steyr die h. Ulrich und Veit, 1727. Das Hochaltarblatt zu Ternberg, in Groß-Ramming mehrere Bilder. In Aschach die Himmelfahrt Mariens, 18’ hoch, darüber der h. Martin. In Anzfelden der h. Valentin. In Kremsmünster die Seelen der Abgestorbenen und im Kloster sein Selbstporträt. In Altmünster das Altarbild von 1697. In Schlierbach der h. Julian um 1697. In Linz in der Stadtpfarrkirche Mariens Krönung von 1696, ferner die Apostelfürsten. Bei den Carmelitern daselbst drei Altäre von 1713; in Seitenstätten das Hochaltarbild. Admont, Tod des h. Joseph. In Urfahr bei Linz die h. Familie, 1694. In Eisenerz in der Steiermark das Hochaltarbild St. Maria, Oswald und Florian. Endlich kenne ich einen Stich, welchen unser Künstler nach einer Composition J. Sandrart’s fertigte, den Triumph Max Emanuel’s von Baiern darstellend.

Siehe meinen Aufsatz in Mittheilungen der kais. Central-Commission für Erh. und Erforsch. der Kunstdenkmale, 1884, S. XLIX ff.

[784] *) Zu S. 247.