Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Reiner, Ambros“ von Paul Beck in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 28 (1889), S. 22–23, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Reiner,_Ambros&oldid=- (Version vom 22. November 2024, 04:40 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 28 (1889), S. 22–23 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Ambrosius Reiner in der Wikipedia
Ambrosius Reiner in Wikidata
GND-Nummer 10393815X
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|28|22|23|Reiner, Ambros|Paul Beck|ADB:Reiner, Ambros}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=10393815X}}    

Reiner: Ambros R., tüchtiger Kirchenmusiker und Componist, geboren am 7. December 1604 zu Altdorf-Weingarten, † am 5. Juli 1672 als Hofcapellmeister in Innsbruck, erhielt den ersten Musikunterricht an der Weingartener Klosterschule durch seinen Vater, den ausgezeichneten Musiker Jacob R. (s. u. S. 23). Ueber seine weitere musikalische Ausbildung ist nichts bekannt; er soll sich u. A. eine zeitlang in Prag befunden haben und scheint dann zunächst im Privatdienst der Erzherzogin-Regentin-Vormünderin Claudia v. Medicis, Witwe des Erzherzogs Leopold V. zu Innsbruck gestanden zu sein. Im J. 1635 wurde er zu ihrem „Hofcapellorganisten“ und zugleich zum Organisten an der dortigen Hof- (Franciscaner-) Kirche ernannt. Mit Beginn des Jahres 1651 wurde er von deren Sohn, dem Erzherzog Ferdinand Karl zum Hofcapellmeister, musices praefectus befördert, und blieb dies auch unter dessen Nachfolger, dem Erzherzog Sigismund Franz, dem letzten der tirolischen Linie und auch, als [23] Tirol direct unter Kaiser Leopold kam, unter diesem bis zu seinem Ableben; die Orgel in der Hofkirche hat er seit dem Jahre 1663, jedenfalls seit 1666 nicht mehr besorgt. R. war zweimal verehelicht und hinterließ Nachkommen. – Er erlangte ebenfalls einen guten Ruf als Musiker, ohne aber mehr ein reiner „Orlandiner“ zu sein und seinem Vater gleichzukommen. Er hat eine Anzahl von bei Fétis a. a. O. und in Mendel’s musikalischem Conversationslexikon (VIII, S. 287 etc.) verzeichneten – Motetten, Psalmen und Messen componirt, welche sich durch ihre Instrumentation auszeichnen (zu vgl. Fétis: „… combinés pour des effets d’une orginalité remarquable“). – Auch von diesem Meister hat sich bis jetzt ein Bildniß nicht auffinden lassen.

Mittheilungen des Dr. Oswald Redlich am Innsbrucker Statthaltereiarchive aus dortigen Rait- und Kirchenbüchern etc.