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Artikel „Rehle, Johann“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 27 (1888), S. 597, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Rehle,_Johann&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 19:07 Uhr UTC)
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Band 27 (1888), S. 597 (Quelle).
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Rehle: Johann R., Maler und Xylograph, geb. 1814 zu Neuburg an der Donau. Machte sich als Knabe durch viele, mit der schweren ungefügen Schneiderscheere seines Vaters höchst geschickt in Papier ausgeschnittene Silhouettenporträts und Charakterfiguren bemerkbar, kam deshalb auf die Akademie nach München, wurde daselbst mit Kaspar Braun bekannt und für die Xylographie gewonnen. Mit Unterstützung des Advocaten C. B. v. Dessauer gingen R. und Braun zu ihrer weiteren Ausbildung nach Paris 1838 und vervollkommneten sich in der Holzschneidekunst bei Brevieré. Nach ihrer Rückkehr entstand die anfänglich von Braun u. Dessauer, dann unter der Firma Braun u. Schneider wirklich weltbekannt gewordene xylographische Anstalt. Daselbst schnitt R. einen großen Theil der (nach Julius Schnorr’s Originalen von Alexander Strähuber auf Holz gezeichneten) Illustrationen zur Prachtausgabe des „Nibelungenliedes“ (Stuttgart 1840), des „Götz von Berlichingen“ (nach Zeichnungen von Eugen Neureuther) und zur „Braut von Messina“, wozu R. eigene Composition lieferte. Außerdem schnitt R. viele Holzstöcke für die „Fliegenden Blätter“, für die „Münchener Bilderbogen“ und etliche Kinderbücher („Buch für fromme Kinder“), darunter wieder auch nach eigenen Zeichnungen. Im J. 1845 schied R. aus dem Atelier von Braun u. Schneider, um mit E. Roller ein eigenes Geschäft zu begründen, starb aber schon am 20. Decbr. 1846. Zu Rehle’s selbständigen Leistungen als Künstler gehören neun Blätter geistreicher und höchst charakteristisch erfundener Bleistiftzeichnungen zu Hebel’s „Karfunkel“, von denen aber nur ein Blatt (: „’s chumt e Chnab ans Fenster mit lockiger Stirnen und rueft ein“ :) von C. Volz in Kupferstich vervielfältigt wurde. R. malte auch einige kleine, leider verschollene Oelbilder.

Vgl. Nagler, 1842, XII, 376 und Münchner Kunstvereinsbericht für 1847 S. 67. – Nagler, Monogrammisten 1871. IV. Bd. S. 1001 (Nr. 3481.