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Artikel „Rötenbeck, Georg Paul“ von Carl von Prantl in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 29 (1889), S. 296, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:R%C3%B6tenbeck,_Georg_Paul&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 19:39 Uhr UTC)
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Rötenbeck: Georg Paul R., geboren in Nürnberg am 14. April 1648, † am 18. Februar 1710 in Altorf, besuchte seit 1655 die lateinische Schule und seit 1659 das Gymnasium seiner Vaterstadt, wo er auch 1664 die öffentlichen Vorlesungen hörte, welche von einigen hervorragenden Lehrern gehalten wurden. Im Juni 1666 bezog er die Universität Altorf, um Theologie und Philosophie zu studiren, und nachdem er dort (1671) promovirt hatte, begab er sich behufs weiterer Studien noch nach Frankfurt a. d. Oder und (1672) nach Jena, von wo er 1675 heimkehrte. Alsbald (1676) wurde ihm in Altorf das Inspectorat über die Nürnberger Alumnen übertragen und im J. 1681 erhielt er eine außerordentliche Professur der philosophia rationalis, worauf er 1683 zum Ordinarius für Logik und Politik ernannt wurde. Indem er eine gewisse Neigung zur Mystik besaß, ließ er sich im Herbste 1703 mit dem Sporergesellen Joh. Georg Rosenbach, einem religiösen Schwärmer aus Heilbronn, näher ein und nahm denselben sogar in seine Wohnung auf, wodurch die Nürnberger Behörden veranlaßt wurden, ihm und anderen Professoren (namentlich dem Theologen Joh. Michael Lang, s. A. D. B. XVII, 601) im October 1707 eine Verwarnung zukommen zu lassen. Die Sache glich sich aus, da R. versprach, sich zu fügen. Zum Zwecke der nach damaliger Universitätssitte üblichen Disputationen verfaßte er in den Jahren 1670–1710 mehr als vierzig Dissertationen, deren einige sein Interesse für Geschichte der Philosophie bezeugen, während andere mit Scharfsinn auf einzelne Lehren der formalen Logik eingehen. Seine Hauptschrift „Logica, in qua veterum iuxta et recentiorum philosophorum utilissima praecepta colliguntur“ (1703) lehnt sich im Princip an Tschirnhausen’s Medicina mentis an und gibt (mit Ausschluß der rhetorischen Richtung) eine Compilation der aristotelischen Lehren und des Petrus Hispanus sowie auch verschiedener zeitgenössischer Litteratur. Das Werk war so übermäßig ausführlich gerathen, daß unter Rötenbeck’s Zustimmung J. U. Stör einen Auszug „Logica Rötenbeccii contracta“ (1709) veröffentlichte.

S. J. Apinus, Vitae professorum philosophiae in Academia Altorfina (1728), S. 284, woselbst auch sämmtliche Schriften Rötenbeck’s angeführt sind.