ADB:Röper, Gottlieb Friedrich Joachim Peter

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Artikel „Röper, Gottlieb Friedrich Joachim Peter“ von Ernst Wilhelm Förstemann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 29 (1889), S. 148–149, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:R%C3%B6per,_Gottlieb_Friedrich_Joachim_Peter&oldid=- (Version vom 8. Oktober 2024, 11:14 Uhr UTC)
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Röper: Gottlieb Friedrich Joachim Peter R. ist zu Lenzen an der untern Elbe in der Provinz Brandenburg am 9. November 1812 geboren als der Sohn eines nicht begüterten Handwerkers. Da namentlich der Rector der dortigen Stadtschule, Wege, die Begabung des Knaben für einen geistigen Beruf klar erkannte, wurde R. in seinem 16. Jahre nach Berlin zu einem weitläufigen Verwandten gebracht und hatte infolge dessen das Glück, vier Jahre lang (1827–1831) unter August Meineke, der ihm stets das größte Wohlwollen bewiesen hat, das Joachimsthal’sche Gymnasium zu besuchen. Von 1831 bis 1835 studirte er in Berlin Theologie, worin noch der in seinen letzten Lebensjahren stehende Schleiermacher und außerdem Neander seine Führer wurden, daneben aber, und später vorzugsweise, Philologie, in welche ihn namentlich Boeckh einführte. Nachdem er 1838 seine Staatsprüfung bestanden hatte, mußte er eine Zeit lang infolge der Nothlage seiner Familie in der Heimath zubringen, lebte dann aber wieder in Berlin, mit Privatstunden und als Hauslehrer beschäftigt. Dann legte er am Joachimsthal’schen Gymnasium, wiederum unter den Augen seines Lehrers Meineke, sein Probejahr ab, und abermals Meineke war es, der ihn Ostern 1840 zu einer Lehrerstelle am Gymnasium zu Danzig, dessen einstiger Director er gewesen war, mit Erfolg empfahl. Von hier ab war sein Leben ein außerordentlich einfaches; bis zum ersten Professor des Gymnasiums aufgerückt starb er am 19. August 1886 im 74. Lebensjahre in derselben Straße, in die er 46 Jahre vorher eingezogen war. Seit 1845 vermählt, hatte er den Schmerz, ein Jahr vor seinem Tode seine treue Gattin zu verlieren, nachdem dieselbe ihm 11 Kinder geboren hatte, von denen freilich nur vier den Vater überlebten. R. war eine tief innerliche echt religiöse Natur, und es hängt mit seinem streng sittlichen Wesen eng zusammen, daß er seit 1849 dem Freimaurerbunde mit besonderem Eifer angehörte. Von seiner niederdeutschen Heimath hatte er eine große Anhänglichkeit an die plattdeutsche Sprache mitgebracht, welche er namentlich in zahlreichen Dichtungen gern anwandte. Gerade diese Dichtungen, theils hochdeutsch, theils plattdeutsch, theils lateinisch verfaßt, von denen eine Sammlung unter dem Titel: „Freundschaft und Ideal“ 1887 von seinen Kindern herausgegeben wurde, zeigen nicht bloß seine geistige, besonders poetische Begabung, sondern auch sein warmes, wohlwollendes Herz, namentlich im Verhältniß zu seinen Gönnern und Freunden. Es sind im wesentlichen Gelegenheitsgedichte und besonders war es ein hoch geistig angeregter und namentlich auch gemüthvoll bewegter Kreis, die Danziger litterarische Gesellschaft, die zu diesen Dichtungen vielfachen Anlaß gab. Seine eigentlich wissenschaftliche Thätigkeit war durch sein Amt, durch häusliche Sorgen und durch seine übergroße Sorge, nichts Unvollendetes zu bieten, erheblich beschränkt, so daß er es bis zu einer umfassenden Darstellung, wie man sie von seiner tiefen Gelehrsamkeit erwarten konnte, niemals gebracht hat. Zahlreiche Abhandlungen im Philologus [149] und anderen Zeitschriften, daneben eine Anzahl von Schulprogrammen, werden im Programm des Danziger städtischen Gymnasiums von 1881 S. 11 aufgeführt; sie enthalten großentheils werthvolle Früchte tief eingehender Studien auf den verschiedensten Gebieten der altclassischen Philologie.