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Artikel „Quade, Michael Friedrich“ von Richard Hoche in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 27 (1888), S. 2–3, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Quade,_Michael_Friedrich&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 06:15 Uhr UTC)
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Quade: Michael Friedrich Q., Theologe und Schulmann, 1682–1757. Er wurde als der Sohn eines Geistlichen am 28. Juli 1682 in dem Städtchen Zachan bei Stargard in Pommern geboren, erhielt seine erste Bildung in einem Predigerhause in Stargard, folgte dann 1693 seinem Lehrer Dan. Hindersinn, als dieser Rector in Soldin wurde, dorthin und nach 3 Jahren auch nach Stolp, kam 1697 auf das Stargarder Gymnasium, nach Jahresfrist aber nach Berlin, zuerst auf das Köllnische, dann auf das Werder’sche Gymnasium. Im Herbst 1700 ging er nach Wittenberg, um dort Theologie zu studiren; im September 1702 siedelte er nach Greifswald über. Hier kam er bald in nähere Verbindung mit dem Präsidenten und Procancellarius der Universität Joh. Friedr. Mayer, [3] der ihn als Amanuensis und Verwalter seiner Bibliothek in sein Haus aufnahm und ihn über 6 Jahre in dieser Stellung bei sich behielt. Q. hatte durch dieses Verhältniß Gelegenheit, seinen Patron auf dessen mannichfachen Reisen, u. A. nach Polen, Sachsen und Schweden, zu begleiten und vielfache persönliche Bekanntschaften anzuknüpfen. Am 24. Juni 1704 wurde er von der philosophischen Facultät zum Magister promovirt, tags darauf von Mayer als kaiserlichem Pfalzgrafen zum Dichter gekrönt, am 31. August 1706 erlangte er das theologische Baccalaureat. Schon im Mai 1706 hatte er sich in der philosophischen Facultät mit einer Dissertation „De viris statura parvis, eruditione magnis“ habilitirt (daß Q. selbst klein war, erzählt Oelrichs S. 38); im August 1708 eröffnete er auch in der theologischen Facultät Vorlesungen mit der Dissertation „De Dionysio Areopagita scriptisque eidem oppositis“. 1710 wurde er zum Adjuncten der theologischen Facultät ernannt. Ende 1715 verließ er Greifswald und übernahm am 1. Januar 1716 das Rectorat des akademischen Gymnasiums in Stettin zugleich mit der Professur für Philosophie und Stil. Seine Antrittsrede handelt „De amico et individuo eruditionis iuxta ac pietatis nexu“. Die Professur behielt er bis 1754 bei, das Rectorat – als letzter ständiger Rector – bis zu seinem am 11. Juli 1757 erfolgten Tode. – Seine zahlreichen Veröffentlichungen, meist philologischen und theologischen Inhaltes, in Programmen, Reden, Gedichten u. s. w. bestehend, haben keinen Werth mehr; daß er den geänderten politischen Verhältnissen seiner Zeit Rechnung zu tragen wußte, zeigte das 1717 erschienene Programm „Von der unschätzbaren Glückseligkeit der Königl. Preußischen und Chur-Brandenburgischen Lande unter der Regierung Friedrich Wilhelm’s, Königs in Preußen“. Die bekannteste seiner Arbeiten ist die 1721 erschienene Streitschrift: „Prodromus vindiciarum gloriae et nominis Pomeranorum i. e.. Vorläuffige Rettung der Ehren und des Namens Pommerischer Nation wider Herrn M. Christ. Schoettgens Altes und Neues Pommerland…“, an welche sich eine lebhafte litterarische Fehde anschloß, über deren Einzelheiten Oelrichs S. 14–17 berichtet. – Zu seinen Stettiner Schülern gehörte u. A. von 1739–1742 Fr. Ew. Graf v. Herzberg, unter Friedrich II. und Friedrich Wilhelm II. Minister der auswärtigen Angelegenheiten (s. A. D. B. XII, 241).

J. C. C. Oelrichs, Memoria M. Fr. Quade. Rostock und Wismar 1758, 4. Auf S. 2–9 dieser Schrift befindet sich auch Quade’s Selbstbiographie (bis 1710) – Ein vollständiges Schriftenverzeichniß (aus Oelrichs zusammengestellt) bei Meusel, Lex. der 1750–1800 verstorb. Schriftsteller X, S. 571–574.