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Artikel „Piligrim II., Erzbischof von Salzburg“ von Franz von Krones in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 26 (1888), S. 134–135, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Pilgrim_II._von_Puchheim&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 10:40 Uhr UTC)
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Piligrim II., Erzbischof von Salzburg, 1366, † 5. April 1396; aus dem österreichischen Herrengeschlechte Puchheim. In seiner politischen Stellung zunächst dem Hause Habsburg-Oesterreich eng verbündet, wie dies die Geschichte der Jahre 1367–1368 erweist, ward er auch vom Hause Baiern-Wittelsbach umworben, als dieses um die Mark Brandenburg mit Kaiser Karl IV. in Fehde stand, schloß auch ein solches Bündniß, wurde jedoch durch den Kaiser und Papst Gregor XI. bald veranlaßt, diese Abmachung wieder zu lösen (1371). Dagegen gerieth er mit Baiern wegen seines Eingreifens in die Berchtesgadener Propsteiverhältnisse in eine ernstliche Fehde mit dem Baiernherzoge Friedrich (1381), die wohl durch österreichische Vermittlung und mit Beihülfe der Bischöfe von Freising und Regensburg beigelegt wurde (3. December 1381), aber erst 1384 zu einem dauernden Ausgleiche führte, – ohne daß der Erzbischof der Gefahren, die ihm von Seiten Baierns drohten, überhoben blieb. Denn, als er sich 1386 in den schwäbischen Städtebund aufnehmen ließ, betrachteten dies die bairischen Herzoge als eine Herausforderung, veranstalteten (27. November 1387) den Ueberfall in Raitenhaslach und P. mußte als Gefangener zu Burghausen die Haft antreten. Diese Gewaltthat bestimmte allerdings den deutschen Kaiser Wenzel zu einem Drohbriefe an die Herzoge, und den schwäbischen Bund zur Waffenerhebung gegen die Baiernfürsten. Aber auch die vom Pfalzgrafen Ruprecht vermittelte Taidung zu Neumarkt (12. März 1388) verschaffte dem Metropoliten die Freiheit nicht, und die Feindseligkeiten begannen von Neuem. Doch gelang es dem Erzbischofe, aus seiner Haft zu entkommen und 1389 wurde endlich die verwüstende Fehde beigelegt. – So gut wie gar nicht sind wir über die Ursachen der vorübergehenden Fehde zwischen Habsburg-Oesterreich. (Albrecht III. und die Söhne Leopold III.) und Salzburg im J. 1393 unterrichtet. Das Chronicon Salisburgense besagt nur, daß „Herzog Albrecht von Oesterreich die Stadt Leibnitz (in Steiermark, Besitz des Hochstiftes) zum Schimpfe des Erzbischofs erstürmen und ausrauben ließ“. In der Geschichte der Salzburger Provinzialsynoden nimmt auch die von P. im Januar 1386 abgehaltene nicht die letzte Stelle ein. Sie suchte auf die gesunkene Kirchenzucht einzuwirken, das Kirchengut zu schützen, die Immunität der geistlichen Personen zu [135] wahren, dem Wucher zu steuern u. s. w. – P. war im Erwerben von Gütern nicht lässig, er kräftigte auch den Montan- und Salinenertrag des Erzstiftes, hielt seine Mittel zusammen und konnte daher auch den Giebigkeiten an die Curie wiederholt nachkommen. König Wenzel verlieh ihm die Befugniß, Goldgulden (23. 24 Karat schwer und 67 Stücke auf 1 kölnische Silbermark) mit eigenem Wappen zu schlagen. Dieser Erzbischof war auch der Erste, den wir in seinen Siegeln das salzburgische Landeswappen führen sehen.

Zauner, Chronik von Salzburg III. – Pichler, Salzburgs Landesgeschichte. – Koch-Sternfeld, Salzburg und Berchtesgaden. – Zillner, Salzb. Kulturgeschichte in Umrissen. – Dalham, Concilia Salisburgensia.