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Artikel „Pezold, Karl Friedrich“ von Franz Schnorr von Carolsfeld in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 25 (1887), S. 577, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Pezold,_Karl_Friedrich&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 11:55 Uhr UTC)
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Pezold: Karl Friedrich P., gelehrter Schriftsteller, geb. zu Ottendorf bei Pirna, nach Ausweis des dortigen Kirchenbuches am 27. Mai 1675 (nicht 1678), † in Leipzig am 30. Mai 1731, wurde, nachdem sein Vater, M. Georg Friedrich P., 1686 als Archidiakonus in Torgau gestorben war, von dessen Amtsnachfolger, dem nachmaligen Pirnaischen Superintendenten Joh. Dav. Schwerdner, erzogen, der ihn, auch als er 1692 das Amt eines Feldpredigers zu versehen hatte, in seiner Nähe behielt und als Feldcantor verwendete. Später wurde P. auf die Schule zu Merseburg geschickt. Im J. 1695 kam er als Student nach Leipzig, hörte hier theologische und philosophische Vorlesungen und wurde am 25. Mai 1696 Baccalaureus der Philosophie, am 27. Januar 1698 Magister. Dann erhielt er ebendort 1703 (nach der Angabe des Universallexikons 1701) das Amt des dritten Collegen an der Nicolaischule, 1704 dasselbe Amt an der Thomasschule und war eben zum Conrector an der letzteren Schule ernannt worden, als er starb. Schon 1710 hatte er die Würde eines Assessors der philosophischen Facultät in Leipzig erlangt. Diejenige litterarische Thätigkeit, durch welche er sich bekannt gemacht hat, knüpft sich an die während der Jahre 1716–1723 von ihm besorgte Herausgabe der in zwölf Bänden erschienenen „Miscellanea Lipsiensia ad incrementum rei litterariae edita“ und hängt mit seiner Stellung in dem 1655 begründeten, später von Chr. Frdr. Boerner geleiteten Collegium Anthologicum zusammen, dessen Senior er vier Jahre lang war. Auch die „Gelehrte Fama“ (68 Theile, 1711–1718) soll von ihm herausgegeben worden sein. Seine zwölf durch den Druck veröffentlichten Dissertationen zeigen in der Wahl ihrer Themata wie in deren Behandlung einen mit Gelehrsamkeit und Fleiß sammelnden Polyhistor, dem jedoch der Sinn für eine in sich zusammenhängende, nach Vertiefung strebende wissenschaftliche Forschung abgeht.

Universal-Lexicon, Bd. 27, Leipzig u. Halle, Zedler 1741, Fol. Sp. 1162 bis 1165. – Albert Forbiger, Beitr. z. Gesch. der Nikolaischule, Lief. 1, Abth. 2, Leipzig 1826, S. 19–21.