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Artikel „Peter, Christoph“ von Hugo Jentsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 25 (1887), S. 478–479, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Peter,_Christoph&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 00:58 Uhr UTC)
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Peter: Christoph P., Componist, geb. 1626 zu Weida im Voigtlande, kam 1650 von Großenhain nach Guben als Cantor und Lehrer an der gymnasialen Stadtschule. Hier entwickelte er, namentlich durch den Liederdichter Joh. Franck (A. D. B. VII, 211) angeregt, eine lebhafte Thätigkeit, zunächst durch Herausgabe eines wol für den kirchlichen Gebrauch der Gemeinde bestimmten Gesangbuches, des ersten in der Niederlausitz; es erschien in Freiberg in Sachsen 1655 unter dem Titel: „Andachts-Zymbeln oder Andächtige und geistreiche … Gesänge … in vier und fünf Stimmen von Christoph Petern Sangmeister zu Guben“ (Vgl. Lausitz. Magazin Bd. 50 S. 131 f.). Nur drei Exemplare sind ermittelt. Unter den [479] 274 Gesängen herrschen die Lutherischen vor; die Aufnahme neuerer Lieder neben diesen wird im Vorwort ausdrücklich begründet. Unter letzteren sind am zahlreichsten die seines Freundes, des genannten Gubener Bürgermeisters Franck, zu deren 16 er Compositionen geliefert hat (hier noch nicht als die seinigen gekennzeichnet). Eine zweite Auflage bereitete er 1661 vor; sie ist aber bis jetzt nicht nachweislich. Liturgische Compositionen enthält sein 1659 veröffentlichtes „Precationum thuribulum“. 1667 erschienen seine 24 „geistlichen Arien“ mit Instrumentalbegleitung, darunter 6 neue Melodien Franck’scher Lieder; 18 weitere zu solchen sind in des Dichters „Geistlichem Sion“ 1674 herausgegeben. Er starb am 4. December 1669. Charakteristisch für seine Compositionen ist das Faßliche und Gefällige derselben. Sein Tonsatz ist dem von H. Albert, H. Schein, Gesius, besonders aber dem von Joh. Crüger ähnlich, von Dissonanzen nicht ganz so frei, wie der von Schein. Im kirchlichen Gebrauche hat sich keine seiner Melodien erhalten.

Roch in d. Euterpe, 1857 S. 146 ff., 1863 S. 170 f., 1874 S. 169.