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Artikel „Pepyn, Marten“ von Joseph Eduard Wessely in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 25 (1887), S. 372–373, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Pepyn,_Marten&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 12:27 Uhr UTC)
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Pepyn: Marten P., Historienmaler aus Antwerpen, geb. 1574, das Todesjahr ist unbekannt. Sein Geburtsjahr ergibt sich aus der Unterschrift seines Portraits, das A. van Dyck gemalt hat. Diese lautet: Me Pictorem Pictor pinxit D. Ant. van Dyck 1632 Aet. Me. 58. Wer sein Lehrer in der Kunst gewesen, ist unbekannt; man wollte ihn einen Schüler von Rubens sein lassen, was aber sehr zweifelhaft ist. Dagegen ist anzunehmen, daß ihn dessen Kunst beeinflußte. Er hielt sich eine Zeit in Rom auf, wo er sich durch seine Compositionen und deren Colorit einen geachteten Namen erwarb. Houbraken erzählt, Rubens wäre auf Pepyn’s rasch gereiftes Talent eifersüchtig gewesen, so daß er sich ärgerte, als er vernahm, P. wolle Rom verlassen und nach Brabant zurückkehren. Als er aber vernahm, derselbe habe in Rom eine Frau genommen, die ihn daselbst feßle, soll er gesagt haben: Nun P. geheirathet hat, habe ich keine Furcht, daß mich hier Jemand übertreffen oder mir über den Kopf wachsen soll. Das Ganze scheint eine jener erfundenen Anecdoten Houbraken’s zu sein, die keine historische Grundlage haben. Erstens wird Rubens kaum einen Nebenbuhler gefürchtet haben und dann war Rubens Pepyn’s Freund, denn als dieser dennoch um 1630 nach Antwerpen zurückgekehrt war, stand Isabella Brant, die erste Frau des Rubens, als Gevatterin bei seiner älteren Tochter Martha, was doch nähere freundschaftliche Beziehungen beider Familien bekundet. Vom Jahre 1637 ist sein Hauptwerk: Der h. Norbert betet das Sacrament an, dann [373] malte er eine h. Elisabeth, die ihre Güter unter die Armen vertheilt. Es befindet sich in der Kapelle von Groote Gasthuis zu Antwerpen; in Brüssel eine h. Anna mit Maria und dem Kinde, als Patronin der Waisen. In der Galerie des Herzogs von Arenberg in Brüssel ist ein Bild seiner Hand, das eine sitzende junge Dame in Lebensgröße vorstellt. Diese Malerei wird sehr gelobt. Peter Bailliu hat nach ihm eine Susanna im Bade gestochen; das Bild und dessen Standort ist nicht nachzuweisen. Sein Bildniß kommt auch in van Dyck’s Iconographie, von Bolswert gestochen, vor. In der Sternberg’schen Kupferstichsammlung wurde von Frenzel ihm eine Radirung zugeschrieben: eine fast nackte Frau im Badezimmer empfängt einen Brief, den ihr ein Knabe, halb vom Vorhang gedeckt, hinreicht. Ob es wirklich eine Originalarbeit des Meisters ist, läßt sich nicht mit Sicherheit angeben. Frenzel, der Verfasser des Auctionscatalogs, hat keine Beweise beigebracht.

S. Immerzeel. – Kramm. – Houbraken.