ADB:Osterberger, Georg (Drucker)

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Artikel „Osterberger, Georg“ von Heinrich Pallmann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 24 (1887), S. 509, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Osterberger,_Georg_(Drucker)&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 00:18 Uhr UTC)
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Osterberger: Georg O., Buchdrucker und Verlagsbuchhändler zu Königsberg i. Pr. im 16. Jahrhundert. Um 1542 in Franken geboren, ward er 1565 markgräflicher Kanzleiverwandter in Königsberg und 1579 Notarius beim samländischen Consistorium. Mit Cordula, der Tochter des 1553 vom Herzoge Albrecht nach Königsberg als Buchdrucker berufenen Johann Daubmann (s. A. D. B. IV, 769) verheirathet, übernahm O. nach dem 1573 erfolgten Tode seines Schwiegervaters, mit Genehmigung des Markgrafen Georg Friedrich, neben seinen Amtsgeschäften die Buchdruckerei, mit welcher eine Papiermühle und ein Buchladen verbunden war. Zur Hebung des Buchgewerbes in seinem Lande unterstützte genannter Fürst O. mit vielen Vorrechten: nur er und seine Erben hatten allein das Recht im ganzen Fürstenthume das Druckgewerbe ausüben zu dürfen, dagegen sollte er und seine Erben correct, sauber und auf reinem Papier drucken, nach einer festgesetzten Taxe verkaufen und die Druckerei „rüstig, richtig und nothdürftig halten.“ Ferner durfte er in seinem Buchladen einen Buchbindergesellen halten und zur Erleichterung des Betriebs seiner Papiermühle mußten ihm sämmtliche Lumpen zugebracht und durften nicht außer Lands verkauft werden. O. bewies sich diesen Vorrechten gegenüber nicht unwürdig; er verbesserte die Druckerei durch neue Typen und sein Verlagsbuchhandel erstreckte sich auf zahlreiche deutsche, lateinische und polnische Bücher, deren Vortrefflichkeit selbst im benachbarten Polen durch ertheilte Privilegien gegen Schutz vor Nachdruck anerkannt wurde. Nach seinem Tode, am 10. März 1602, gingen seine Geschäfte in den Besitz seiner Wittwe über, welche sie in Gemeinschaft mit ihrem Tochtermanne Johann Schmidt (latinisirt Fabricius) und einem Kanzleiverwandten Georg Neycke weiter führte. Nachdem Schmidt am 23. März 1623 gestorben war, erwarb Lorenz Segebeden die Druckerei mit allem Zubehör.

(Meckelburg), Geschichte der Buchdruckereien in Königsberg. Ausgegeben am Tage des in Königsberg stattfindenden Buchdrucker-Jubiläums am 5. December 1840. Königsberg o. J. 8°.