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Artikel „Neugeboren, Karl“ von Georg Daniel Teutsch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 23 (1886), S. 497–498, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Neugeboren,_Karl&oldid=- (Version vom 26. April 2024, 03:41 Uhr UTC)
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Neugeboren: Karl N., Sohn des Superintendenten Daniel Georg N. (s. vorst. Art.), geb. in Hermannstadt am 1. April 1781, nach juridischen Studien im Dienste der Stadt und des Stuhls Hermannstadt hier Magistratsrath, 1850 der k. k. Oberlandesgerichtscommission zugezogen, als pensionirter Oberlandesgerichtsrath am 6. November 1861 gestorben, gehört in die Reihe jener Männer, welche im siebenbürgischen Sachsenland trotz des schwer lastenden Druckes der Metternich’schen Stillstandspolitik in den dreißiger Jahren eine neue, dem Geist deutscher Forschung folgende Geschichtslitteratur im Auge gehabt und begründet, oder doch dafür gearbeitet haben. (Vgl. Archiv des Vereins für siebenbürgische Landeskunde IX, 11.) Dem langgefühlten Mangel einer Zeitschrift für Landeskunde abzuhelfen und damit zugleich eine lautere Quelle der Vaterlandsliebe zu erschließen, verbanden sich 1833 Freunde der Wissenschaft zur Herausgabe einer solchen und N. trat mit Benigni (s. A. D. B. II, 333) in die Redaction derselben ein. Es ist die in zwei Bänden und dem ersten Heft des dritten Bandes von 1833–1838 in Hermannstadt erschienene „Transsilvania“. Eine Arbeit Neugeboren’s eröffnet nach der Einleitung die Zeitschrift: „Andreas Bathori, Cardinal und Fürst von Siebenbürgen“, im Wesentlichen eine schlichte Zusammenstellung dessen, was Samoschközi und Wolfgang Bethlen über ihn berichten. Der Mangel eines entsprechenden Handbuchs der Geschichte von Siebenbürgen bestimmte N. 1836, die Frucht einer vieljährigen Arbeit unter diesem Titel zu veröffentlichen; die zahlreiche Subscription auf das Buch zeigt, wie groß das Bedürfniß war, und daß unter diesen Subscribenten auch zahlreiche Officiere der damaligen Szekler- und „Walachen“-Grenzregimenter waren, ist ein ebenso schönes als lehrreiches Zeichen jener Zeit. Das Werk selbst, tieferer historischer Kunst und Forschung entbehrend, ist eigentlich nur eine äußerliche chronologische Zusammenstellung von Ereignissen und Thatsachen nach Angabe der gewöhnlichen gedruckten Quellen und Hilfsmittel; seine litterarhistorische Bedeutung besteht eben darin, daß es nach langem Stillstand ein erster Versuch auf diesem Felde war, für den bei der damaligen großen Abgeschlossenheit Siebenbürgens vom [498] mächtigen Strom der deutschen Wissenschaft noch immer ein Wort der Anerkennung sich ziemt.

J. Trausch, Schriftstellerlexikon der Siebenb. Deutschen, III, Kronstadt 1871.