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Artikel „Mulher, Detmar“ von August Döring in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 22 (1885), S. 489–490, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Mulher,_Detmar&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 10:32 Uhr UTC)
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Mulher: Detmar M., Dortmunder Chronist, geb. zu Dortmund am 10. August 1567. Sein Vater, ein wohlhabender Kaufmann, Mitglied der Wandschneider-(Tuchhändler-)Innung, starb schon 1573. Er selbst erhielt auf dem damals blühenden Archigymnasium seiner Vaterstadt eine gelehrte Bildung, widmete sich dann aber dem väterlichen Beruf, indem er nebenher gelehrte, namentlich historische Studien trieb. Als ihm einst im Ardey ein Karren mit Wollenstoffen durch die plündernden Spanier verloren ging, gab er die Kaufmannschaft ganz auf und widmete sich ganz seinen Studien. Doch war er eine Zeit lang Richter in Bodelschwingh und hatte auch als Advocat Ruf. Sehr rühmliche Zeugnisse von Zeitgenossen über seine vielseitige Gelehrsamkeit finden sich bei v. Steinen (s. u.). Er starb wahrscheinlich bald nach 1620; nach v. Steinen jedoch soll er noch 1654 gelebt haben. Veröffentlicht hat er nur: „Andreae Capellani erotica s. amatoria ad amicum suum Gualterum scripta, nunquam antehac edita.“ Dorpmundae, typis Westhovianis s. a.; eine in Kupfer gestochene Karte der Grafschaft Mark 1608; „Kurtzes Chronikon, Von Ankunft, Zunahme und Fortgang der Kayserlichen Freyen Reichs- und Hanse-Stadt Dortmund.“ Dortmund bei Andreas Wechtern 1622 (wieder abgedruckt bei Mallinckrodt, Magazin von und für Dortmund I, 1796, S. 65–77); endlich mehrere Kalender und unter dem Titel „Methodus operis universi, quod D. Mulherus et Cornelius Mevius, adminiculo Johannis Ursini proximis nundinis Francofurtensibus in [490] publicum producent“ einen Prospect zu einer Geschichte Westfalens, zu deren Herausgabe er sich mit dem Buchhändler Ursinus, einem Großneffen des Konrad Heresbach, und dem Rector Mewe zu Essen verbunden hatte, die aber wegen des 1616 erfolgten Todes des Ursinus nicht zu Stande kam. Von seinen handschriftlich hinterlassenen Werken ist abgedruckt bei Seibertz, Quellen der westfälischen Geschichte I, 1857, S. 287 ff.: „Außfürliche, sowohl geographische als historische Beschreibung der Graff- und Freygraffschaft auch kayserlichen freyen Reichsstadt Dortmund. Durch Detmarum Mulherum Trem. et Cornelium Mevium.“ Essend. 1616. Nur handschriftlich vorhanden sind: 1. „Summarischer Begriff der dortmundischen Statt vnd Grafschaft Chroniken etc. Colligiert etc. durch Detmar M. Burger daselbst 1610.“ Dazu mehrere Ergänzungen, Auszüge und verkürzte Abschriften. 2. „Kurtze vnd Einfaltige Topographische Beschreibung der Stadt vnd Graffschaft Dortmund.“ Dieselbe reicht bis Ende November 1611.

v. Steinen, Die Quellen der westphälischen Historie, Dortmund 1741, S. 92 ff., und Seibertz a. a. O. S. 281 ff. Ein genauerer Nachweis der noch vorhandenen Chronikhandschriften bei Döring, Johann Lambach, Berlin 1875, S. 6 f.