Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Mitterwurzer, Anton“ von Joseph Kürschner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 22 (1885), S. 34–35, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Mitterwurzer,_Anton&oldid=- (Version vom 21. November 2024, 23:11 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Mittler, Siegfried
Band 22 (1885), S. 34–35 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Anton Mitterwurzer (Sänger) in der Wikipedia
Anton Mitterwurzer in Wikidata
GND-Nummer 117064815
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|22|34|35|Mitterwurzer, Anton|Joseph Kürschner|ADB:Mitterwurzer, Anton}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117064815}}    

Mitterwurzer: Anton M., namhafter Baritonist, geb. am 12. April 1818 zu Sterzing in Tirol, starb am 2. April 1876 zu Döbling bei Wien. M. kam 6 Jahre alt nach Wien und wurde dort von seinem Oheim, dem Componisten J. B. Gänsbacher, später auf dem Conservatorium in der Musik unterrichtet. Nach seiner Rückkehr in die Heimat sang er, durch einen Zufall dazu veranlaßt, am 13. März 1836 in Innsbruck den Kapitän Johann (die Falschmünzer) und ließ sich durch den guten Erfolg dieses Versuchs bestimmen, im September Mitglied des Innsbrucker Theaters zu werden. 1838 spielte er bei einer reisenden Gesellschaft Liebhaberrollen, gastirte auf Holbein’s Veranlassung im folgenden Jahre in Hannover und ging von hier nach Dresden, wo er nach seinem Auftreten als Jäger im „Nachtlager von Granada“ engagirt wurde. Er gehörte nun vom 1. Mai 1839 bis zu seinem Rücktritt von der Bühne im J. 1870 dem dortigen Hoftheater an, das ihn zu seinen hervorragendsten Kräften zählte. M. besaß neben einer vorzüglichen musikalischen Veanlagung und Ausbildung, welch letztere Miksch in Dresden vollendet hatte, ein großes schauspielerisches Talent. Die Baritonpartien in den Opern Gluck’s, Marschner’s und Wagner’s gehörten zu seinen trefflichsten Leistungen, namentlich rühmten Kenner seinen Wolfram, Telramund, Hans Sachs und fliegenden Holländer, bezeugten aber auch die Vortrefflichkeit seines Don Juan, Tell, [35] Pizarro (Fidelio) etc. M. ist der Vater des jetzt (1885) als Director des Karltheaters in Wien angestellten Schauspielers Friedrich M. (geb. am 16. Octbr. 1844), der aus der 1841 eingegangenen Ehe mit der Schauspielerin Anna Herold hervorgegangen ist. Letztere gehörte seit dem 16. Septbr. 1829 dem Dresdener Hoftheater an und wurde zu Basel geboren.