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Artikel „Metternich, Matthias“ von Moritz Cantor in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 21 (1885), S. 527, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Metternich,_Matthias&oldid=- (Version vom 23. Dezember 2024, 23:54 Uhr UTC)
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Metternich: Matthias M., Mathematiker, geb. 1758 in Steinfrenz bei Limburg, † am 14. September 1825 in Mainz. Er studirte zunächst in Mainz, wo er sich die philosophische Doctorwürde erwarb, und ging dann noch nach Göttingen, wo er Kästners Schüler wurde, und widmete sich, nach Mainz zurückgekehrt, dem Lehrfache der Mathematik und Physik, für welche Fächer er 1785 als Professor angestellt wurde. Er betheiligte sich stark an den revolutionären Bewegungen der folgenden Jahre, war Klubist und Deputirter zum rheinischen Nationalconvent und wurde als solcher bei der 1793 erfolgten Einnahme von Mainz gefangen auf den Petersberg bei Fulda gebracht. Bald wieder entlassen, begab er sich nach Paris, wo er bis 1798 lebte. Im folgenden Jahre schickte ihn die französische Regierung als höchsten Polizeibeamten und Vorsteher des sog. Denominationsbureau nach Mainz, eine Stellung, welche er später mit der eines Professors der Mathematik an der Centralschule vertauschte. Von nun an scheint er mit Politik sich nicht ferner beschäftigt zu haben, wenigstens blieb er an jener Schule bis zu seinem Lebensende. Unter seinen ziemlich zahlreichen elementar-mathematischen Schriften ist auch dem Zuge der Zeit folgend eine Parallelentheorie (1815). Seine Abhandlung „Ueber den Widerstand der Reibung“ wurde 1789 von der fürstl. Jablonowski’schen gelehrten Gesellschaft zu Leipzig mit dem Preise gekrönt.

Vgl. Scriba, Biogr.-litt. Lexikon II, 481.