ADB:Memminger, Johann Daniel Georg von
König Wilhelm errichtete königliche statistisch-topographische Bureau, mit welchem 1822 ein über das ganze Königreich verbreiteter Verein für Vaterlandskunde, dessen Seele gleichfalls M. war, in Verbindung gesetzt wurde. Seine eben jetzt (1885) der Vollendung nahende Beschreibung des Landes nach den 64 Oberamtsbezirken 1824 ff., die neuen gänzlich umgearbeiteten Auflagen seines zusammenfassenden Werks von 1820 (1823, 1841, erneuert von Rümelin u. A. 1863, von Riecke u. A. 1882 ff.), das 1822 zu „Württembergischen Jahrbüchern“ erweiterte Jahrbuch sichern M. in seinem Heimathland und über dessen Grenzen hinaus einen dauernden Namen.
Memminger: Johann Daniel Georg M., Geograph und Statistiker, geb. zu Tübingen am 16. April 1773, † in Stuttgart am 21. Februar 1840. Wenn Württemberg sich seit geraumer Zeit einer planvoll durchgeführten und stetig nach allen Richtungen fortgesetzten Landes- und Volksbeschreibung erfreut, so dankt es dies in erster Linie dem Mitbegründer und langjährigen Leiter seines statistisch-topographischen Landesamts, dem Tübinger Handwerkersohn M. Nach spät begonnenem, rasch absolvirtem Studium der Philologie und Theologie seit 1798 zuerst Adjunct, dann Hauptlehrer an der Lateinschule in Cannstatt, ein Mann gleich begeistert und befähigt für Naturkunde und Archäologie, Geschichte und Statistik, bahnte M. seit 1809 durch geschichtlich-geographische Aufsätze im Morgenblatt, in der Ersch- und Gruber’schen Encyklopädie, sowie durch Monographien über Cannstatt (1812), Stuttgart und Ludwigsburg (1817), durch sein „Württembergisches Jahrbuch“ (1818 ff.), die „Beschreibung von Württemberg“ 1820, sich den Weg in das im letztgenannten Jahr auf den Antrag des Finanzministers Weckherlin von- [310] Vgl. den Nekrolog in den Württ. Jahrb. 1839 (ersch. 1840), S. 1 ff. und Riecke ebenda Jahrg. 1872 S. III ff.