Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Mayer, Georg Karl“ von Franz Heinrich Reusch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 21 (1885), S. 94–95, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Mayer,_Georg_Karl&oldid=- (Version vom 2. November 2024, 16:20 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Mayer, Friedrich
Nächster>>>
Mayer, Heinrich
Band 21 (1885), S. 94–95 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Georg Karl Mayer in der Wikipedia
Georg Karl Mayer in Wikidata
GND-Nummer 132975009
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|21|94|95|Mayer, Georg Karl|Franz Heinrich Reusch|ADB:Mayer, Georg Karl}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=132975009}}    

Mayer: Georg Karl M., katholischer Theologe, geboren 1811 zu Aschbach in Oberfranken, † am 22. Juli 1868 zu Bamberg. M. wurde im J. 1837 zum Priester geweiht, 1838 Domcaplan, 1842 Professor am Lyceum, 1862 Domcapitular in Bamberg. Als Dogmatiker war er ein eifriger Anhänger Anton Günthers, bei dem er ein Jahr in Wien zugebracht hatte. Nachdem er schon 1838 eine kleine Schrift „Ueber das Wesen und die Fortpflanzung der Erbsünde“ (wahrscheinlich seine Doctor-Dissertation) herausgegeben, veröffentlichte er 1842 eine Programmabhandlung „Geist und Natur im speculativen Systeme Günthers“. Diese wurde von einem anderen Bamberger Theologen, Dr. Thumann, [95] in der Schrift „Die Bestandtheile des Menschen und ihr Verhältniß zu einander nach der Lehre der katholischen Kirche“, 1846, heftig angegriffen. 1854–1856 folgte „Der Mensch nach der Glaubenslehre der alten Kirche und im speculativen Systeme Günthers“, 5 Abtheilungen. Nach der Verdammung der Günther’schen Schriften in Rom im J. 1857 erklärte M. wie Günther selbst und andere Schüler desselben seine Unterwerfung, schickte aber in den folgenden Jahren wiederholt Denkschriften und Bitten um weitere Erklärungen nach Rom. Erst 1861 erhielt er eine, natürlich ungünstige Antwort. Als das vaticanische Concil berufen wurde, veröffentlichte er „Zwei Thesen für das allgemeine Concil“, 1868 (über Günthers Darstellung der Trinitätslehre und der zwei Lebensprincipien im Menschen), welche mit der Schrift seines Collegen Spörlein, „Theologische Einwendung gegen die scholastisch-philosophische Lehre vom Menschen“, 1867, sofort am 18. Februar 1868 auf den Index gesetzt wurde. – M. hat auch eine Reihe von exegetischen Schriften veröffentlicht: „Commentar über die Briefe des Apostels Johannes“, 1851, „Die Echtheit des Evangeliums nach Johannes“, 1854, „Die patriarchalischen Verheißungen und die messianischen Psalmen“, 1859. „Die messianischen Prophezieen des Jesaias, Jeremias, Ezechiel und Daniel“, 1860–1866, 2 Bände. Diese exegetischen Schriften sind wissenschaftlich nicht bedeutend, die zuletzt genannten wegen der phantastischen Deutung vieler Weissagungen zu den Curiositäten zu zählen. – 1845–1848 redigirte M. das Bamberger Diöcesanblatt; später war er ein fleißiger Mitarbeiter mehrerer Zeitschriften, namentlich der „Oesterreichischen Vierteljahrschrift“, der Wiener „Katholischen Literaturzeitung“ und des Bonner „Theologischen Litteraturblattes“.

Knoodt, A. Günther, II, 426, 446, 480, 501. Lit. Handw. 1865, 302; 1868, 401. Theol. Lit.-Bl. 1866, 601.