ADB:Lipowsky, Anton
Friedrich von der Pfalz aus seinem Besitz verdrängt worden war. L. studirte zu Passau, Salzburg und Ingolstadt, wurde 1756 Secretär des kurfürstlichen geistlichen Raths, kurz vor seinem Tod Landesregierungsrath. Von seinen juristischen Arbeiten sind die Deductionen über den v. Hörwarth’schen Fideicommißstreit und den Erbfolgestreit in der gräflichen Familie Haimhausen, sowie die actenmäßige Darstellung vom Urgrund der Domänen in Baiern (München 1768) hervorzuheben. Er gehörte auch zu den Stiftungsgenossen der baierischen Akademie der Wissenschaften und betheiligte sich eifrig an den ersten Publicationen. Der akademischen Rede vom Nutzen der Geschichte und Kenntniß der Geschichtschreiber (1775) zollt Westenrieder hohes Lob. Die zahlreichen Abhandlungen über Themata der baierischen Geschichte und die in seinem Nachlaß vorgefundenen Manuscripte sind in Baader’s Baierischem Schriftstellerlexikon, I. 319, vollständig aufgezählt. Die Nachwelt zollt ihm, wie allen jenen Männern, die in die zerrütteten geistigen Verhältnisse Baierns im vorigen Jahrhundert wieder Licht und Luft brachten, dankbare Anerkennung; die Mitwelt schenkte dem bescheidenen Mann wenig Beachtung, sodaß er eine eigenhändig geschriebene biographische Skizze mit den Versen schließt: „Artes tractabam totius tempore vitae, Et quae sunt mundi praemia, pauper eram“. –
Lipowsky: Anton Johann L., Jurist und Historiker, geb. am 28. Nov. 1723 zu St. Martin im Innviertel, † am 19. October 1780 zu München, entstammte einem böhmischen Edelgeschlecht, das während des 30jährigen Kriegs wegen Parteinahme für- Westenrieder, Rede zum Andenken des churfürstl. geistl. Rathssecretärs Anton Johann Lipowsky, 1781. – Derselbe, Geschichte der baierischen Akademie der Wissenschaften, a. versch. O. – Annalen der baierischen Litteratur, Jahrg. 1781, S. 212.