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Artikel „Liebich, Franz“ von Rudolf Müller in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 18 (1883), S. 585, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Liebich,_Franz&oldid=- (Version vom 7. Dezember 2024, 20:17 Uhr UTC)
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Liebich: Franz L., Maler, geb. 1778 zu Reichstadt, † 1830 in Haida. Unter den ersten Schülern Jos. Bergler’s, dem ersten Director der 1800 eröffneten Prager Malerschule, zählte L. auch zu den begabtesten dieser Schüler. Spricht dafür schon, daß ihm bereits 1802, ingleichen 1803, in der Bewerbung um die zur Belohnung für die tüchtigsten Leistungen gestifteten „akademischen Preise“ der Sieg zufiel, so liegen aus späterer Zeit noch vollgültigere Beweise vor: in guten religiösen Bildern, besonders aber in gewandt und lebensfrisch gemalten Porträts. Nach Vollendung seiner Studien in Böhmisch-Leipa seßhaft, verunglückte er zwar bei dem dort ausgebrochenen Stadtbrande mit fast sämmtlicher Habe, einschließlich vieler Skizzen und fertiger Gemälde, ohne jedoch den ihn stets begleitenden guten Humor darüber zu verlieren. Das Wiedererstehen seines Brandstätte gewordenen Hauses abzuwarten, übersiedelte L. nach dem nahen Haida, wo sich ihm indeß ein so ehrenvoller neuer Wirkungskreis eröffnete, daß er kein Verlangen trug, diesen wieder zu verlassen. – Eine werthgebliebene Erinnerung an ihn sind die für die dortige Kirche gemalten, den Kreuzesweg Christi darstellenden Bilder. Der gleichen Zeit, in welcher diese entstanden, gehört ein liebliches Madonnenbild an, im Besitze des Bildhauers Emanuel Ritter v. Max, dem Schwiegersohne Liebich’s.