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Artikel „Leun, J. G. F.“ von Carl Gustav Adolf Siegfried in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 18 (1883), S. 487–488, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Leun,_J._G._F.&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 12:22 Uhr UTC)
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Leun: J. G. F. L., geb. am 9. August 1757 zu Gießen, außerordentlicher Professor und Lehrer der Philosophie am akademischen Pädagogium daselbst, zuletzt Kirchenrath und Oberpfarrer zu Butzbach in Hessen, † am 15. März 1823 (Winer, Hdb. d. th. Lit. II, 639). – L. war mehr ein Buchmacher als ein Forscher und seine Arbeiten streifen manchmal nahe an das industrielle Gewerbe, welches in unserer Zeit den Studirenden den eigenen Fleiß zu ersparen bemüht ist. Sein „Handbuch zur cursorischen Lectüre der Bibel des alten Bundes“, 1788 bis 1791, 4 Theile, sowie das „Handbuch zur cursorischen Lectüre des neuen Testaments“, 3 Thle., 1795. 96, mögen damals für Anfänger nicht ganz unbrauchbar gewesen sein, es fehlt ihnen aber das bei einleitenden Werken unentbehrliche solide eigene Wissen des Verfassers (vgl. Eichhorn, Allg. Bibl. der bibl. Lit., Bd. V, S. 1038. Bd. IX, S. 621 f. Fuhrmann, Hdb. der theol. Lit. IIa. S. 153. 274). – Ein ähnliches Sammelwerk einiger nöthigen und nützlichen Dinge war seine „Biblische Encyclopädie oder exegetisches Realwörterbuch über die sämmtlichen Hülfswissenschaften des Auslegers“, 1793–98. 4 Thle. (s. Winer I, 133). – Sehr flüchtig gearbeitet war seine Schrift: „Pauli ad Corinth. ep. II graece perpetua annotatione illustrata“, 1804 (s. Erg. Bl. z. allg. Lit. Ztg. 1807, p. 225–29); ähnlich steht es mit seiner „Reinen Auffassung des Urchristenthums in den Paulinischen Briefen“, 1803 (s. Jen. Lit. [488] Ztg. 1808, IV, 209–16). Die Schrift „Einige Bemerkungen über Inhalt und Plan des 7. Capitels des Briefs Pauli an die Römer“, 1795, gab einen neuen Erklärungsversuch (s. darüber Eichhorn a. a. O. Bd. IX, S. 755 f.). – Rosenmüller im Hdb. f. Lit. der bibl. Krit., Bd. II, S. 137 führt von ihm noch an: „Kritische und erklärende Bemerkungen über den 58. Psalm“, 1783, ohne es der Mühe werth zu finden, in seinen Scholien zu den Psalmen (cf. edit. II, vol. 3, p. 1179–1192) die mindeste Rücksicht auf dieselben zu nehmen.