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Artikel „Lanken, Gustav von der“ von Adolf Häckermann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 694–695, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lanken,_Gustav_von_der&oldid=- (Version vom 21. November 2024, 20:16 Uhr UTC)
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Lanken: Christoph Diederich Gustav v. d. L., als heimathlicher Geschichtsschreiber namhaft, geb. am 8. December 1780 zu Lankensburg auf der Halbinsel Wittow, † am 11. Mai 1831 zu Berlin. Einem der ältesten mit dem Rügischen [695] Fürstenhause verwandten Rittergeschlechte entstammt, wurde er nach dem frühen Tode seiner Eltern, des Kammerherrn Friedrich Christian v. d. L. und der Maria Margarethe Antonie v. Platen (seit 1787), von dem Superintendenten Droysen in Bergen, dem Pastor Dohrn in Barth und dem Conrector Niz in Wolgast vorgebildet, bezog Ostern 1798 die Universität Greifswald, setzte von Michaelis ab seine Studien in Jena fort und kehrte 1800 nach Greifswald zurück. Die beiden folgenden Jahre verlebte er auf Reisen und ließ sich dann nach seiner Vermählung mit einer Tochter des sächsischen Kanzlers Brandt v. Lindau zu Gera im Voigtlande häuslich nieder. Im J. 1805 zog er nach Veräußerung des väterlichen Erbgutes Wostewitz auf Rügen mit seiner Familie nach Berlin, kaufte 1806 das Gut Neu-Cladow bei Potsdam und wohnte daselbst, von den Kriegslasten schwer heimgesucht, bis 1811. In diesem Jahre kehrte er nach Rügen zurück und übernahm sein Erbgut Varnkewitz, lebte in der Folge aber von 1817–25 zu Greifswald und Cammin in Hinterpommern, wo er sich mit großem Eifer schriftstellerischer Thätigkeit, insbesondere der Erforschung pommerscher und rügenscher Geschichte, Geographie, Topographie und Statistik zuwandte. Außer einigen Gelegenheitsschriften, Beiträgen zur Zeitschrift „Hammonia“, zu der „Encyklopädie der Wissenschaften und Künste von Ersch und Gruber“ und zum „gelehrten Teutschlande“ und Recensionen in der „Hallischen Literaturzeitung“ veröffentlichte er als historiographischen Versuch den ersten Theil der „Rügenschen Geschichte“, Greifswald 1819, und „Blüthen der Muße“. Von diesen gibt das erste umfangreiche Werk (350 Seiten), wenn es auch mancher kritischen Berichtigung durch die neuere Forschung bedarf, zum ersten Male eine systematische Darstellung der rügenschen Geschichte und des Hauses Putbus in anmuthiger Form und lebendiger Sprache. Im J. 1830 richtete er zur Feier der Ueberreichung der Augsburgischen Confession „Auch ein paar Worte an die lieben Landsleute in Pommern“, welche Schrift wegen ihrer volksthümlichen Fassung die Aufmerksamkeit des Kronprinzen Friedrich Wilhelm sowie des Staatsministers v. Altenstein und des Oberpräsidenten v. Sack auf sich zog. Beide hohe Staatsbeamte würdigten seine Vorschläge zur Hebung des Kirchen- und Schulwesens und legten sie bei späteren Anordnungen auf dem betreffenden Gebiete zu Grunde. Sein Plan, „ein Volksblatt für den heimathlichen Bauernstand“ zu begründen, war der Ausführung nahe gerückt, als der Tod seiner Thätigkeit ein unerwartetes Ziel setzte.

Biederstedt’s Nachrichten von den jetzt lebenden Schriftstellern in Neu-Vorpommern und Rügen, Stralsund 1822, S. 70 u. 71, ergänzt und vervollständigt durch archivalische Mittheilungen des Regierungsrathes G. v. Rosen.