ADB:Langwerth von Simmern, Ernst Freiherr
Langwerth von Simmern: Ernst Eberhard Cuno Freiherr L. v. S., Brigadegeneral der englisch-deutschen Legion, aus altem rheinischen Geschlechte am 20. April 1757 zu Hannover, wo sein Vater im Civilstaatsdienste stand, geboren, trat 1773 als Fähnrich in das kurhannoversche Infanterieregiment Garde, welches er bei Auflösung der Armee im J. 1803 als Oberstlieutenant commandirte, und war dann einer der ersten unter den hannoverschen Offizieren, welche die heimische Truppe auf Englands Boden als „King’s german legion“ wieder ins Leben riefen. L. speciell war ausersehen, dem Regiment Garde in dem zweiten Linienbataillon der Legion das Fortbestehen zu sichern. Liebe zum Vaterlande und treue Anhänglichkeit an seinen Kriegsherrn ließen für ihn die Sorge um den vom Vater ererbten Besitz zu Eltville im Rheingau, der in des fränkischen Gegners Machtbereiche lag, in den Hintergrund treten. Nachdem er an den Expeditionen der Legion nach dem nördlichen Deutschland in den Jahren 1805–1806, nach Rügen und Seeland 1807, nach Gotenburg 1808 Theil genommen hatte, gehörte er zu den Truppen, welche England im Herbst des letzteren Jahres nach Portugal sandte und welche von hier im nächsten Frühling unter Wellington nach Spanien rückten. Am 28. Juli 1809 kam es zur Schlacht bei Talavera de la Reyna; L., am 26. September 1808 zum Generalmajor ernannt, commandirte eine Brigade im Centrum; beim Vorgehen gegen den französischen Hauptangriff traf ihn eine Kugel vor die Stirn, welche seinem Leben sofort ein Ende machte. Die britische Nation ehrte sein Andenken durch ein Denkmal, welches sie ihm, in Gemeinschaft mit dem gleichfalls gebliebenen Generalmajor Mackenzie, in der St. Pauls-Kathedrale zu London setzte. Seiner Wittwe wurde die große goldene Medaille zugestellt, welche ihm für Talavera zuerkannt war.
- N. Ludlow Beamish, Geschichte der königlich deutschen Legion, I, Hann. 1832.