ADB:Lankisch, Friedrich
[696] weil L. 1652 eine Tochter des Buchhändlers Henning Große (Bd. IX. S. 748) geheirathet hatte, wodurch auch des letzteren Handlung mit der seinigen vereinigt wurde. Doch stand er selbst dem Geschäfte nicht vor, sondern ließ dasselbe durch Factoren verwalten und die Verlagsartikel erschienen, wie früher, so auch ferner unter dem Titel „Lankisch S. Erben“. Eine seiner Töchter war an den Theologen Joh. Benedict Carpzow (Bd. IV. S. 20) verheirathet. Sein Tod erfolgte den 22. October 1667 (nicht 1669: Jöcher und Rothscholtz). Unter den Druck- und Verlagsartikeln der Handlung führen wir der Kürze wegen blos zwei an: Das geistliche Liederbuch des Johann Hildebrand „Krieges-Angst-Seufftzer“, mit einer Stimme, sampt beygefügter Basso continuo …“, 1645, 8° und „Desid. Erasmi Rot. Proverbiorum Epitome retractata ab M. Jo. Chr. Messerschmid, Lips. Hered. Lankisian.“ 1659, 8° (nicht 1759: Duplessis), eine Ausgabe der Adagia, welche mit einer guten, eine kurze Nachricht über Erasmus und sein Werk enthaltenden Vorrede versehen ist. Als Schriftsteller ließ der jüngere L. in eigenem Verlage erscheinen: „Concordantiae germanico-hebraico-graecae“ und „Concord. bibliorum hebr.-graeco-germanicae“. Sein Bildniß findet sich in Rothscholtz’s Effigies II. Nr. 25.
Lankisch: Friedrich L., Buchdrucker und Buchhändler zu Leipzig in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Ueber sein äußeres Leben fehlen alle Nachrichten, seine Thätigkeit aber fällt zwischen die Jahre 1617 bis gegen 1630, denn um das Jahr 1632 findet sich auf Büchertiteln „Lankischens Erben“. Wichtiger ist sein Sohn gleichen Vornamens, der den 10. März 1618 zu Leipzig geboren wurde. Von seinem Vater den höheren Studien gewidmet, zeichnete er sich durch Anlagen und Fleiß so sehr aus, daß er bereits in seinem 16. Jahre das philosophische Baccalaureat erlangte. Hierauf besuchte er, um Theologie zu studiren, die Universitäten zu Wittenberg, Jena, Erfurt und Helmstädt und endlich wieder Leipzig, wo er auch Magister der Philosophie wurde. Da er jedoch schwächlichen Körpers war, so übernahm er auf Wunsch seiner Mutter, die eine Tochter des Leipziger Buchdruckers Valentins am Ende (geb. 1557, † 1614) war und welche bis dahin als „Erbe“ das Geschäft fortgeführt hatte, den väterlichen Buchhandel. Dieser erhielt von jetzt an eine größere Bedeutung,- Geßner, Buchdruckerk., I. 108. 115 (mit Bildniß des Lankisch zu S. 119). Jöcher, II. 2236. Duplessis, Bibliogr. parémiolog., p. 17. Weller, Ann., II. 97.