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Artikel „Lackmann, Peter“ von Carsten Erich Carstens in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 484, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Lackmann,_Peter&oldid=- (Version vom 5. November 2024, 14:29 Uhr UTC)
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Lackmann: Peter L., geistlicher Liederdichter. Er war geb. in Lübeck am 16. Febr. 1659 als Sohn eines Kaufmanns und Rathsherrn. Nach dem Wunsche seiner Eltern sollte auch er Kaufmann werden, aber sie gaben seinem Wunsche nach, sich den Studien zu widmen. Unter Rector Hinkelmann besuchte er das Gymnasium der Vaterstadt und studirte dann Theologie auf den Universitäten Helmstedt, Jena, Wittenberg und Leipzig. An letzterem Orte fühlte er sich besonders angezogen durch den bekannten Aug. Herm. Francke. Ostern 1684 bestand er das theologische Examen in Hamburg. Bei einem Besuch seines Schwagers, des Oberhofpredigers August Kummer in Bergen in Norwegen fand er eine Anstellung als Kabinets- und Reiseprediger des Grafen G. W. von Wedel, königl. Generalfeldmarschalls, doch blieb er in diesem Amte nur 1 Jahr. Nach seiner Rückkehr war er Pfarrer in Wehningen im Herzogthum Lauenburg (hannoverschen Antheils), 1695 ward er Hauptpastor in Oldenburg in Holstein, wo er am 17. Octbr. 1713 verstorben. Von Lübeck aus hatte er die Bekanntschaft des Superintendenten Dr. Joh. Wilh. Petersen in Eutin gemacht und sich mit ihm befreundet. Zu dessen Vertheidigung schrieb er „Millenarii sancti immota veritas“, 1692 unter dem Pseudonym P. Christiani. Der Lübeckische Superintendent Pfeiffer setzte dem entgegen: „Der unchristliche P. Christiani, d. i. Abfertigung eines vermummten Chiliasten.“ L. verfaßte auch eine Erklärung des Hohenlieds Salomonis. – Von seinen geistlichen Liedern ward 1697 ins Hallische Gesangbuch aufgenommen: „Zerfließ mein Geist in Jesu Wunden“. A. Knapp hat 2 seiner Lieder überarbeitet in seinen Liederschatz aufgenommen: „Auf Leiden folgt die Herrlichkeit“ und „Erhebe dich o meine Seele“. Ferner sind von ihm bekannt: „Ach, was sind wir ohne Jesu“, „Der Tod führt uns zum Leben“, „Dieweil ich auferstehe“, „Gottlob es ist nunmehr der Tag vollendet“, „Höchste Lust und Herzvergnügen“. Diese Lieder sind nicht besonders gedruckt, sondern finden sich in einer von seinem Sohne, A. H. Lackmann (s. o.) herausgegebenen Anthologie: Geistreiche Gedichte zur Erweckung heiliger Regungen, Hamb. 1730, 2. Aufl. 1734. J. M. Kraft (Husum’sche Kirchenhistorie S. 215) nennt ihn einen sehr glehrten Theologen, der dem studio Apocalyptico sehr huldigt.

Moller, Cimbr. litt. I, 322. Kraft, Husum’sche Kirchenhistorie S. 215. Rambach’s Anthologie IV, 82. Koch, Geschichte des Kirchenlieds, 3. A. 1868. IV, 413. Burmester, Beitr. zur Kirchengesch. des Herzogth. Lauenburg, 1832. S. 221.