Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Kresa, Jacob“ von Siegmund Günther in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 128, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kresa,_Jacob&oldid=- (Version vom 25. November 2024, 21:12 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Krenzheim, Leonhard
Nächster>>>
Kreß, Georg Ludwig
Band 17 (1883), S. 128 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Jakub Kresa in der Wikipedia
Jakub Kresa in Wikidata
GND-Nummer 130864366
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|17|128|128|Kresa, Jacob|Siegmund Günther|ADB:Kresa, Jacob}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=130864366}}    

Kresa: Jacob K., geb. 1648 in Smeschitz (Mähren), † den 28. Juli 1715 in Brünn, trat als junger Mann von 19 Jahren in den Jesuitenorden und nützte die großartigen Bildungsmittel, welche derselbe bot, in umfassendster Weise aus. Neben einer gründlichen Kenntniß der Mathematik erwarb er sich auch die der hebräischen, lateinischen, griechischen, französischen, italienischen, portugiesischen und spanischen Sprache. Der letztere Umstand bewirkte es wol, daß K., nachdem er mehrere Jahre lang zu Prag und Olmütz unterrichtet hatte, nach Madrid gesendet ward. Zwar ging er nach längerem Aufenthalte daselbst als Dr. theol. und Professor der Controverstheologie wieder nach Prag zurück, allein als Karl VI. 1704 den spanischen Thron bestieg, mußte ihn der mährische Jesuit wieder als Beichtvater nach der neuen Heimath begleiten. Zehn Jahre verblieb K. in dieser Stellung, zog sich aber 1714 nach Brünn in den Ruhestand zurück. Aus dieser späteren Zeit sind zwei Werke über Arithmetik (Prag 1715) und sphärische Trigonometrie (posthum, Prag 1720) in lateinischer Sprache übrig. Besonderes Verdienst aber erwarb sich K. dadurch, daß er den Spaniern einigen Geschmack an der Mathematik beibrachte, während – nach einer gut verbürgten Mittheilung in Buckle’s „Geschichte der Civilisation“ – während des 17. Jahrhunderts diese Wissenschaft auf der pyrenäischen Halbinsel so gut wie ganz unbekannt war. Er veranstaltete eine spanische Ausgabe des Euklid (Brüssel 1689) und verfaßte auch in spanischer Sprache ein selbständiges Werk: „Theses mathematicas defendidas par el Exmo Sennor, Don Innigo de la Cruz de la Ciudad de Cadiz“, 1688.

Adelung, Fortsetzung zu Jöcher’s Gelehrtenlexikon, 4. Bd., S. 889. – Pelzel, Böhmische, mährische und schlesische Gelehrte und Schriftsteller aus dem Orden der Jesuiten, Prag 1786.