Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Krebs, Johann Tobias“ von Heinrich Julius Kämmel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 97–98, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Krebs,_Johann_Tobias&oldid=- (Version vom 2. November 2024, 20:11 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Krebs, Johann Ludwig
Band 17 (1883), S. 97–98 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Tobias Krebs (Altphilologe) in der Wikipedia
Johann Tobias Krebs in Wikidata
GND-Nummer 100202349
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|17|97|98|Krebs, Johann Tobias|Heinrich Julius Kämmel|ADB:Krebs, Johann Tobias}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=100202349}}    

Krebs: Johann Tobias K., ein Philolog aus Ernesti’s Schule, geb. den 16. Decbr. 1718 zu Buttelstädt in Thüringen, † den 6. April 1782 in Grimma. Sohn eines Cantors, besuchte er zuerst von 1729 an die Thomasschule in Leipzig, von 1740 an die dortige Universität, wo er neben der Theologie auch den alten Sprachen, einer der ersten Schüler Ernesti’s, seinen Fleiß zuwandte. Er habilitirte sich 1744, wurde aber schon 1746 Conrector am Lyceum in Chemnitz, von wo er nach fünf Jahren als Tertius an die Fürstenschule in Grimma überging, die ihn bereits 1752 in die zweite Stelle aufrücken und 1763 Rector werden sah. Er hat viel dazu beigetragen, daß auch in Sachsen die griechischen Studien wieder emporkamen; doch war er vor allem ein fester Lateiner, überhaupt aber ein entschiedener Vertreter des classischen Unterrichts, weshalb [98] er auch unter den Widersachern des Philanthropinismus in erster Linie erschienen ist; er richtete gegen denselben die „Vannus critica in inanes paleas operis elementarii Basedovii“, 1774 (vgl. Allgem. Deutsche Bibliothek XXXI, 577). Daß er für die Einführung der von seinem Lehrer Ernesti gearbeiteten sächsischen Schulordnung von 1773 mit besonderem Eifer thätig war, versteht sich von selbst. Wohl zunächst für den Unterricht hat er die Werke Hesiod’s (1745) und Plutarch’s Schrift De audiendis poetis (1746, N. Aufl. 1779) herausgegeben; aus seinen theologischen Studien gingen hervor „Observationes in N. T. e Flavio Josepho“ (1755), „Decreta Romanorum pro Judaeis facta, e Fl. Josepho collecta“ (1768), besonders aber eine neue Ausgabe von Chr. Schöttgen’s Lexicon Graeco-Latinum in N. T. (1765). Im J. 1778 erschienen seine „Opuscula academica et scholastica denuo recognita“. Er galt als gründlicher, unverdrossener und dabei anspruchsloser Schulmann.

Ueber ihn s. J. H. Mücke, Elogium J. T. Kr., Lips. 1786, 8. Vgl. Lorenz, Series praeceptorum illustris ap. Grimam Moldani (1850) 13 und Dinter’s Leben 39, 52 ff.