Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Kramer, Mauritius“ von l. u. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 26–27, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kramer,_Mauritius&oldid=- (Version vom 4. Oktober 2024, 22:04 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Kramer, Wilhelm
Band 17 (1883), S. 26–27 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Mauritius Kramer in der Wikipedia
Mauritius Kramer in Wikidata
GND-Nummer 130134783
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|17|26|27|Kramer, Mauritius|l. u.|ADB:Kramer, Mauritius}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=130134783}}    

Kramer: Mauritius K., geb. am 27. Febr. 1646 zu Ammerswort bei Meldorf in Niederdithmarschen, studirte vom J. 1666 an zu Jena und ward dann im J. 1670 Diakonus und 1679 Pastor zu Marne in Süddithmarschen, als welcher er am 22. Juni 1702 starb. Er war ein eifriger Gegner des Pietismus und warnte seine Gemeinde vor demselben in einer Schrift, die den Titel hat: „Nothwendig erachtete christliche Warnung vor dem ungeschmackten Quäcker-Quarcke“ (Hamburg 1688). Bleibendere Bedeutung hat er als Dichter geistlicher Lieder, deren er 89 unter dem Titel: „Heilige Andachten“ (Glückstadt 1683) herausgab, welche theilweise mit neuen Melodien vom Organisten Hinrich Krohn in Marne und andern versehen sind. Knapp nennt K. „einen [27] lieblichen, innigen Dichter", und Rambach sagt. daß seine Lieder wegen ihrer Herzlichkeit und fließenden Schreibart eine größere Verbreitung verdient hätten, als ihnen zu Theil geworden sei. Vielfach legte er bekannte weltliche Melodien seinen geistlichen Liedern unter, wie Neukranz und andere schon vor ihm gethan; in der Vorrede zu der genannten Ausgabe rechtfertigt er dieses Verfahren weitläufig. Nur die beiden seiner Lieder, die Freylinghausen in den zweiten Theil seines Gesangbuches (1714) aufnahm: „Gott, gieb einen milden Regen“ und „Gott lebet noch und stirbet nicht“, scheinen überhaupt weitere Verbreitung gefunden zu haben. In neuerer Zeit ist sein Lied: „Meine Seele, laß Gott walten“ ins Hamburger Gesangbuch von 1842 aufgenommen.

Rotermund zum Jöcher, Bd. 3, Sp. 803. – Moller, Cimbria literata I, S. 114. – Rambach, Anthologie, Bd. 3, S. 302 ff. – Winterfeld, Der evangelische Kirchengesang, Bd. 2, S. 502 ff. – Koch, Geschichte des Kirchenlieds u. s. f., 3. Aufl. 5. Bd. S. 370 ff.