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Artikel „Krüger, August“ von Paul Zimmermann in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 51 (1906), S. 403–404, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kr%C3%BCger,_August&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 13:31 Uhr UTC)
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Krüger: Georg Theodor August K., Philologe und Schulmann, † 1873, wurde am 11. Februar 1793 zu Braunschweig als Sohn des Postsecretärs Gerhard Heinr. Jul. K. geboren, der am 5. Jan. 1827 als Postrath gestorben ist; seine Mutter Kath. Wilhelmine war eine geb. Boden, † 9. Jan. 1827. Er besuchte das Gymnasium Martineum seiner Vaterstadt, das er April 1810 verließ, um sich in Göttingen dem Studium der Theologie und Philologie zu widmen. Sogleich nach Beendigung seiner Studien wurde er im November 1813 als Pastor adj. und Collaborator des Gymnasiums in Klausthal angestellt, doch schon Johannis 1815 nach Wolfenbüttel berufen, wo er das Conrectorat und die zweite Lehrerstelle am Gymnasium erhielt. Er wirkte hier mit solchem Erfolge, daß er zu Michaelis 1828 als Friedemann’s Nachfolger (s. A. D. B. XLVIII, 776) nach Braunschweig versetzt und hier zum Director des Ober- wie des Gesammtgymnasiums ernannt wurde. Er hatte auf den Grundlagen, die Friedemann für eine gänzliche Umgestaltung des höheren Schulwesens der Stadt eben erst gelegt hatte, das eigentliche Gebäude aufzuführen. Diese Aufgabe hat er trefflich gelöst; fast vier Jahrzehnte hat er an der Spitze des Obergymnasiums, mit dem er seit Michaelis 1856 auch die unmittelbare Leitung des Progymnasiums vereinigte, in segensreicher Thätigkeit gestanden. Bald nach seiner Uebersiedelung nach Braunschweig erhielt er den Professortitel. Eine Anerkennung seiner wissenschaftlichen Leistungen erhielt er 1837 von der Universität Göttingen, deren philosophische Facultät ihn bei Gelegenheit der Säcularfeier zum Ehrendoctor ernannte. Der Commission, die gegen Ende des Jahrs 1837 zur Prüfung der Canditaten des höheren Schulamts in Braunschweig errichtet wurde, hat K. von Anfang an angehört. Sein Wort war hier, wie bei allen Unterrichtsfragen des Landes, von hohem Einflusse. Zu einer großartigen Festlichkeit gestaltete sich am 14. November 1863 die Feier seiner 50jährigen Amtsthätigkeit. Er erhielt von der Regierung den Titel Oberschulrath, von der Universität Göttingen die theologische Doctorwürde, während von der großen Zahl seiner dankbaren Schüler ein Capital für ein Krüger’sches Familienstipendium gestiftet wurde. Noch 2½ Jahr setzte er die Arbeit fort; zu Ostern 1866 trat er in den Ruhestand; am 4. October 1873 machte ein sanfter Tod längeren Leiden, von denen er heimgesucht war, ein Ende. – Neben seinem umfassenden Lehramte, das ihn zumeist in Anspruch nahm, entfaltete K. auch eine ausgedehnte schriftstellerische Wirksamkeit, die sich hauptsächlich auf die lateinische Grammatik und Syntax, sowie lateinische Schriftsteller bezog, sich aber auch auf allgemeine Schulfragen und die Geschichte [404] der von ihm geleiteten Anstalt erstreckte. Am bekanntesten ist er in weiteren Kreisen durch seine Ausgabe der Satiren und Episteln des Horaz geworden, die bei Teubner in Leipzig zuerst 1853, dann in 15. Auflage, die von seinem Sohne Gust. K. besorgt wurde, 1904 erschienen ist. – K. ist drei Mal verheirathet gewesen. Seine erste Frau, Dorette Schütze aus Wolfenbüttel, die er am 8. Januar 1822 heimführte, starb am 9. Juli 1828, die zweite, Betti, eine Tochter des Kaufmanns E. F. Witting in Braunschweig, mit der er sich am 8. März 1831 vermählt hatte, am 30. Mai 1840. Eine dritte Ehe schloß er am 6. Juni 1843 mit Luise Krägelius, ebenfalls einer Kaufmannstochter aus Braunschweig, die ihn bis zum 22. Juli 1884 überlebt hat.

Vgl. Fr. Koldewey in s. Album des Herzogl. Gymnasiums zu Wolfenbüttel (1877) S. 11 f. und in s. Verzeichniß d. Directoren u. Lehrer des Gymnasiums Martino-Katharineum zu Braunschweig (1894) S. 9, wo auch die Schriften Krüger’s aufgeführt werden. Ferner Br. Tagebl. v. 9. Oct. 1873, Nr. 238, Beil.