ADB:Kospoth, Friedrich von
Johann Ernst von Sachsen-Weimar zur Erbeinigung am 27. März 1614 nach Naumburg, als fürstl. Hofmeister, wurde mit Dr. L. Braun und Dr. Friedrich Hortleder, „unseren Kammer- und Hofräthen“ in gleicher Würde nach Leipzig auf den Kreistag des obersächsischen Kreises (30. Januar 1620) zur Berathung über die böhmischen Unruhen gesendet und leitete in dieser Zeit, als Nachfolger des altbewährten Kaspar von Teutleben, der 1619 in Gothaische Dienste getreten war, die Regierungsgeschäfte zu Weimar, da die dort einlaufenden amtlichen Schreiben an ihn adressirt werden.
Kospoth: Friedrich von K., herzoglich sachsen-weimarischer Rath im Anfange des dreißigjährigen Krieges. Er wird fälschlich von Einigen als Mitbegründer der Fruchtbringenden Gesellschaft oder des Palmenordens angesehen, aber erst seit 1622 gehört er zu demselben, während die Gründung im August 1617 vollzogen wurde. Er erscheint deswegen auch erst unter Nr. 55 resp. 54 des Mitgliederverzeichnisses mit dem Namen „Der Durchsterckende – in glieden“ oder „der Helffende – in Nöhten“, beide Male „Das Kraut Poley“ (Mit Kraft in nöten hilft Poley ein Kräutelein – Die Weiber habens auch im Kindbett oft von nöten: – Drum Helffend hat bei mir der Name wollen sein – weil man in solcher angst sie pfleget mit zu retten: – Erkennet wird ein Freund in gröster not allein – Ja mancher lasset sich auch für denselben tödten etc. –). Von den persönlichen Verhältnissen Kospoth’s hat wenig in Erfahrung gebracht werden können. Er war angesessen im Weimarischen, besaß das Gut Seuptendorf, begleitete den Prinzen- [754] Vgl. Bericht von der Fruchtbringenden Gesellschaft Vorhaben, Cöthen 1641. – Der Fruchtbringenden Gesellschaft Nahmen, Vorhaben, Gemählde und Wörter, Frankf., Matth. Merian 1646. – Der Neu-Sprossende Teutsche Palmbaum (von G. Neumark), Nürnberg, Joh. Hoffmann 1668. – F. W. Barthold, Geschichte der Fruchtbringenden Gesellschaft, Berlin 1848, S. 110 u. 326. – Joh. Sebast. Müller, Annalen des Hauses Sachsen von 1400 bis 1700.