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Artikel „Koninck, David de“ von Joseph Eduard Wessely in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 16 (1882), S. 534–535, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Koninck,_David_de&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 15:27 Uhr UTC)
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Koninck: K., auch Koning, denn die Künstler wußten oft selbst nicht, wie sie ihren Namen schreiben sollten und wählten verschiedene Schreibweise. David de K., Thier- und Blumenmaler, geb. zu Antwerpen 1636, † in Rom nach 1686. Er nahm sich die Kunstweise J. Fyt’s (Bd. VIII S. 277) zum Vorbilde, dessen Schüler er war, und malte mit bedeutender Technik, wie dieser, Thiere, Blumen und Früchte, ohne jedoch seinen Lehrer zu erreichen. Bilder von ihm mit todtem Geflügel befinden sich im Belvedere und in der Gallerie Liechtenstein zu Wien. [535] Nachdem er Deutschland, Frankreich und Italien bereist hatte, setzte er sich in Rom fest, wo er in der Schilderbent den Namen Ramelaar (= Rammler oder Hase) erhielt, weil er auf seinen Bildern oft einen Hasen anbrachte. Houbraken erzählt eine köstliche Andekdote aus dessen Leben. Es sollte Wilhelm van Ingen (in Utrecht 1651 geb.) in die Bent zu Rom aufgenommen werden, aber einige deutsche Künstler, die auch aufgenommen werden wollten, jedoch zurückgewiesen wurden, denuncirten die Mitglieder der Innung beim Inquisitor, daß sie ketzerische Zusammenkünfte abhielten, worauf päpstliche Leibwachen das Nest aufheben sollten. K. wurde auch festgenommen und als er um seinen Namen gefragt wurde, erwiderte er: Il re Davide. Da meinten die Häscher, er wäre der König der Bande und sagten: Ja, euch insbesondere mußten wir haben! Den nächsten Tag stellte sich bei der Untersuchung die Unschuld aller heraus und sie wurden entlassen.

Philipp de K., Historien- und Landschaftsmaler, geb. zu Amsterdam am 5. Novbr. 1619, † ebenda 1689. Er ist ein Schüler Rembrandt’s, dessen Manieren er glücklich nachahmte, so daß später oft seine Bilder für Werke seines Meisters verkauft wurden. Er malte Historien, Bildnisse und Landschaften. Eine Landschaft, mit Figuren von Lingelbach, bewahrt das Museum im Haag; eine andere, den Eingang in den Wald darstellend, das Museum zu Amsterdam. Man kennt ferner von ihm ein biblisches Bild, „Christus mit dem Zinsgroschen“. Den Joost van Vondel hat er zweimal porträtirt, 1656 und 1662 (da Vondel 75 Jahre zählte). Letzteres Bild ist im Besitz von Lennep in Amsterdam und in der Maatschappij van beldende Kunsten ist ein guter Stich von J. P. Lange darnach. Seine Bilder und Zeichnungen werden gut bezahlt. Eine Zeichnung mit einer panoramaartigen Landschaft, Feder und Bister, wurde 1858 mit 1200 fl. bezahlt. Das im Florentiner Galleriewerk von Pazzi gestochene und für Peter K. gehaltene Bildniß stellt höchst wahrscheinlich unseren Künstler vor.

Salomon K., Historienmaler, geb. 1609 zu Amsterdam von brabantischen Eltern, † 1668, nach Bryan-Stanley einige Jahre später. Was Kunstforscher über sein Leben und seine Thätigkeit mittheilen, ist alles dem Houbraken entlehnt. Sein Vater Peter K. war Juwelier in Antwerpen, der auch für die Malerei Neigung hatte. Als K. 12 Jahre alt war, wurde er in Amsterdam zu David Colyns in die Lehre gegeben, wo er zeichnen lernte. In der Malerei wurde er dann von Fr. Vernando und Nic. Moyaert unterwiesen. Als er selbständig arbeitete, adoptirte er Rembrandt’s Manier in glücklichster Weise. Im J. 1630 wurde er in Amsterdam in die Malergilde aufgenommen. Bildnisse gelangen ihm wohl, doch hatte er für historische Darstellungen eine größere Vorliebe, die er im kleinen und großen Maßstabe ausführte. Für verschiedene holländische Kunstfreunde, die Houbraken namentlich anführt, malte er verschiedene Bilder, so einen Tarquin und Lucretia, eine Batzeba im Bade, einen Salomon, der den Götzen opfert, einen Judas, der die 30 Silberlinge zu den Füßen des Hohenpriesters hinwirft. Die Batzeba, ursprünglich für L. van Ludick gemalt, kaufte später der portugiesische Gesandte. Auch für den König von Dänemark war er beschäftigt. In Braunschweig ist ein schreibender Philosoph, überlebensgroßes Kniestück, voll Ausdruck und kühner Auffassung, in Berlin das Bildniß eines Rabbiners, die Berufung des Matthaeus, ein genrehaft aufgefaßtes figurenreiches Bild und Crösus, der dem Solon seine Schätze zeigt. In Dresden ein Eremit (1644). Der Künstler versuchte sich auch mit der Radirnadel und auch in diesen Arbeiten ahmt er täuschend Rembrandt nach. Die Büste eines Alten ist vom J. 1628, die Büste eines Orientalen von 1658, „Landschaft mit Bauernhütten“, 1663. Die flüchtig hingeworfenen Darstelllungen sind voll Geist und werden von Kunstfreunden sehr geschätzt.

Houbraken. Weyermann. Immerzeel. Kramm.