ADB:Kitaibel, Paul
Willdenow stand K. in regem Verkehr. Sein Herbar besitz das ungarische Nationalmuseum.
Kitaibel: Paul K., Botaniker, geb. den 3. Februar 1757 zu Mattersdorf im Oedenburger Comitate, † den 13. December 1817 zu Budapest. Er studirte zu Oedenburg, Raab, endlich in Ofen und wurde 1785 zum Doctor der Medicin promovirt. 1784 erhielt K. die Stelle eines Adjuncten an der Lehrkanzel für Botanik und Chemie, 1794 wurde er mit der Aufsicht über den botanischen Garten betraut und 1802 zum Professor der Botanik, sowie der Chemie an der Pester Universität ernannt; doch trat K., stets anderweitig beschäftigt, sein Lehramt nicht an. 1816 legte er diese Stelle wegen Kränklichkeit nieder. Vom Jahre 1792 bis zu seinem Tode bereiste K., zum Theil in Gesellschaft des Grafen Franz Adam v. Waldstein, Ungarn, Croatien und Slavonien, um es naturgeschichtlich, speciell botanisch zu durchforschen. Er war in dieser Richtung unermüdlich thätig und leistete für die Flora seines Vaterlandes außerordentlich viel. Kitaibel’s Hauptwerk sind die „Descriptiones et icones plantarum rariorum Hungariae“ (3 Bände mit 280 Tafeln), welche er im Vereine mit dem Grafen Waldstein herausgab. Außerdem schrieb er Beiträge zur Flora Ungarns, zahlreiche Berichte über seine Reisen u. m. a.; diese kleineren Schriften wurden größtentheils erst nach Kitaibel’s Tode veröffentlicht. Mit vielen namhaften Botanikern seiner Zeit, namentlich aber mit- J. Schuster, Hydrographia Hungariae (Einleitung). – Graeffer und Czikann, Oesterr. National-Encyclopädie III. S. 210. – Wurzbach, Lexik. XI. S. 337. – Kanitz, Versuch ein. Gesch. d. ungar. Botan. in Linnaea XXXIII. (1865), S. 482. – Neilreich, Aufzählung d. in Ungarn u. Slavon. beobacht. Gefäßpflanz., S. 3.