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Artikel „Kelp, Justus Johannes“ von Karl Ernst Hermann Krause in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 15 (1882), S. 594–595, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Kelp,_Justus_Johannes&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 12:59 Uhr UTC)
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Kelp: Justus Johannes K., † am 30. Juli 1720, ein großer Gelehrter und Sammler, dessen Spuren man überall in der Geschichte der Lande Bremen, Verden und Hoya, auch Lüneburg und Hamburg trifft, den fast alle Forscher seiner Zeit über diese Gebiete nennen, weil man von ihm und seinen Sammlungen Rath holte, ohne daß er selbst etwas drucken ließ. Seine Vorfahren waren seit 1528–1569 lutherische Pastoren in Walsrode, sein Vater, Christoph K., Organist zu Verden. Geboren zu Verden am 17. September 1650, studirte er zu Rinteln und Königsberg Rechte, unterrichtete dann privatim in Verden, versah eine untergeordnete Stelle an Hoya’schen Aemtern, wo er um 1689 geschichtliche Sammlungen anlegte, wurde königlich schwedischer Secretär zu Rotenburg, dann Verden, erhielt eine Canonicatspfründe in dem bremisch-schwedischen lutherischen Stifte Ramelsloh und wurde zugleich Amtmann in Ottersberg, hier hat er namentlich gesammelt. Als 1712 die Dänen Bremen und Verden besetzten, dankte er ab und lebte als Senior des Stifts Ramelsloh von seiner Pfründe. 1682 und wieder 1704 hatte er sich in Lüneburg verheirathet mit zwei Schwestern Düsterhop, beide schon Wittwen. Seine Sammlungen sind meist in die Archive von Hannover und Stade gewandert, auch die letzteren jetzt größtentheils in Hannover. Sie sind oft abgeschrieben, manches daraus ist gedruckt in den Pratje’schen Sammelwerken, so die Geschichte der letzten Erzbischöfe: Bremen und Verden II. S. 109 ff. Von seinem bremisch-niederdeutschen Wörterbuch, das Joh. Georg Eccard vollständig besaß, ist leider nur ein Specimen Glossarii Chaucici in Leibnitz’ Collect. Etymol. I. gedruckt. Eigen ging es seinen auf Andreas v. Mandelsloh’s Schultern ruhenden Verden’schen Sammlungen: kurz nach seinem Tode hat ein unbekannter Inhaber sie (fast unfraglich) in Hamburg unter falschem Verfassernamen erscheinen lassen. Es ist das vielgenannte „Chronicon, Oder [595] Lebens-Beschreibung und Thaten aller Bischöffe des Stiffts Verden etc. aufs fleißigste zusammengetragen und im Manuscript hinterlassen von Cyriaco Spangenberg. Anjetzo durch dessen nahen Anverwandten completiret und zum Druck befördert. Hamburg, bey denen Wieringischen Erben im güldenen ABC.“ s. a. Fol.

(Pratje), Altes und Neues, II. S. 317 ff. Jo. Georg Eccard in praef. zu Leibn. Collect. Etymol. p. 11. Pfannkuche, Aeltere Gesch. des Bisth. Verden. v. Seelen, Memoria Stadeniana, S. 164 f. Archiv des Vereins für Gesch. etc. zu Stade 1871 S. 426, auch Ztschr. des Vereins für Hamburgische Geschichte 1866 (Matthias Reder’s Chronik).