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Artikel „Johann von Oldersum“ von Jakob Franck in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 14 (1881), S. 469, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Johann_von_Oldersum&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 08:30 Uhr UTC)
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Johann von Oldersum, Buchdrucker zu Emden und Aurich in Ostfriesland. In diese niederdeutsche Provinz war erst in den dreißiger Jahren des 16. Jahrhunderts die Buchdruckerkunst gelangt, wo als erster Drucker zu Emden Jakob Aurik um das J. 1534 erscheint. Bei ihm ließ der wegen seiner Anhänglichkeit an die Reformation verfolgte und 1527 nach Holland geflüchtete Engländer George Joye (Gee oder Clarke), ein Freund und Gehülfe seines Landsmannes Wilhelm Tindal, der bereits 1533 zu Antwerpen die erste englische Uebersetzung der Bibel hatte drucken lassen, erscheinen (Panzer, A. T. VI. 493): „The subversion of Moris False Foundation ...“, Emdon (sic) 1534. Nachdem bis 1578 einige andere Drucker daselbst sich niedergelassen hatten, entfaltete von 1589–93 seine Thätigkeit in Emden J. von Oldersum, so genannt nach einem Orte in Ostfriesland. Die Produkte seiner Presse bezeichnete er in der Regel mit der Angabe seiner Wohnung „under dat Olde Radthus“. Er ist es auch sehr wahrscheinlich, der das erste Programm des berühmten ostfriesischen Geschichtschreibers Ubbo Emmius, als Rectors zu Leer, auf den Befehl des Grafen Johann 1588 druckte. Nach dem J. 1593 siedelte er nach Aurich über und erscheint in dieser Stadt 1602 als gräflicher Drucker „auf dem Schlosse zu Aurich“, wie aus den Titeln zweier Bücher hervorgeht, die Wiarda in seiner Ostfriesischen Geschichte, III. 445, vollständig anführt. Wann und wo J. geboren und gestorben, haben die nachstehenden Quellen nicht angegeben, daß er aber im J. 1660 nicht mehr am Leben oder doch als Drucker nicht mehr beschäftigt war, beweisen die Bücher eines Lambert Canary, welcher als „Ihro fürstl. Gnaden zu Ostfriesland bestallter Buchdrucker“, von 1660–72 „auf Ihrer hochgräfl. Gnaden Haus Aurich“ gedruckt hat. Ueber sämmtliche in Emden und Aurich bis zum J. 1820 bzw. 1837 bestandenen Buchdruckereien, worunter in ersterer Stadt auch eine solche sich findet, die von 1738–68 das Schild führte „In’t goudene ABC“, vgl. Grotefend a. a. O. Bl. G 5a.

Meiners, Oostvrieschl. Kerkelyke Geschiedenisse I. 187. Bertram, Parerga ostfrisica 147. Tjaden, Gel. Ostfriesland, II. 23. Grotefend, Geschichte der Buchdr. in Hannover und Braunschweig, Bl. G ia u. G 3 b.