ADB:Hoyos, Ferdinand Freiherr von
Rudolf und Ernst. Mit letzterem kam er in die Niederlande. Dort befaßte er sich eingehend mit dem Studium der Mathematik und widmete namentlich den großartigen Wasserbauten seine besondere Aufmerksamkeit. – Schon zur Zeit des Kaisers Max II. hatte die Donau bei Wien ihren Lauf so gewendet, daß sie einerseits das Marchfeld gefährdete und andererseits die Approvisionirung der Stadt zu hemmen, den Handel zu schädigen drohte. Im J. 1582 erging an H. der Auftrag, Vorschläge zu machen, wie diese Gefahren zu beschwören seien. H. näherte die Donau der Stadt, indem er mittelst eines Durchschnittes am äußersten Ende der Brigittenau einen Donauarm in den Kanal an der Stadtmauer Wiens leitete und dadurch die Zufuhr ungemein erleichterte. Einzelne Spuren dieses eben so gewaltigen als für Wien nützlichen Werkes haben sich bis zur letzten großen Regulirung der Donau bei Wien erhalten. – Seiner am 9. Mai 1582 zu Neu-Bistritz geschlossenen Ehe mit Regina Freiin v. Lobkowitz entstammten zwei Söhne: Adam Eusebius und Sigismund Ernst „der fromme Hoyos“ und drei Töchter. H. starb am 2. März 1609, seine Wittwe am 19. Mai 1627 zu Hall in Tirol.
Hoyos: Ferdinand Albrecht Freiherr v. H. auf Stixenstein, ein Sohn des Freiherrn Johann v. H. aus dessen Ehe mit Judith Elisabeth Freiin v. Ungnad, erscheint um das J. 1575 in Hofdiensten bei den Erzherzogen- Wurzbach, Biogr. Lex., Bd. IX S. 349 und die dort angegebene Litteratur. – Prokesch, Anton, Die alten Nußdorfer Wasserbauwerke (in den Blättern des Vereins für Landeskunde von Niederösterreich. Neue Folge. Jahrg. 1876. S. 80).