ADB:Holt, Johannes van
Hieronymus Emser († 1527, S. Bd. VI. 98) seit 1529, wodurch Luther veranlaßt wurde, den Herzog Heinrich von Mecklenburg um Verbot dieser Unternehmung anzugehen. Der Rostocker Rath untersagte die Arbeit darauf, nichts destoweniger ist der Druck fertig geworden, anscheinend 1532, wo H. mit dem Herzoge Albrecht, dem Gegner Luther’s, über seine Verbreitung Rath pflog. Hier in die Mitwissenschaft eines Planes gegen die Stadt Rostock eingeweiht, wurde er, als der Rath davon Kunde erhielt, eingekerkert, der Rector des Hauses Martin Hillemann [3] aber in Hausarrest gelegt. Am 28. Juni 1532 mußten beide Urfehde schwören. Die in verbotener Weise gedruckten Exemplare wurden confiscirt und vernichtet. Ein einziges Exemplar tauchte 1731 in Reimmann’s Katalog auf, um dann wieder zu verschwinden, erst 1878 sind Bruchstücke in einem Einbande der Rostocker Universitätsbibliothek und ein vollständiges Exemplar auf der königl. öffentlichen Bibliothek zu Stuttgart wieder aufgefunden. Der Titel trägt die Zahl 1530, vielleicht als Jahr des Holzschnitts. Es ergibt sich, daß die Brüder ihre nach Emser genannte Ausgabe direct aus der Vulgata übersetzt oder doch vollständig umgearbeitet haben und mit der Apostelgeschichte schlossen.
Holt: Johannes H. oder van H., ist der einzige dem Namen nach bekannt gewordene Drucker der berühmten Druckerei der Michaelisbrüder oder Brüder vom gemeinsamen Leben zu Rostock. Er druckte die niedersächsische Uebersetzung des (katholischen) hochdeutschen Neuen Testaments von- Lisch, Jahrb. 4, 23. 43. 261 ff. 44, 53 ff. A. Hofmeister und Theod. Schott in Petzholdt, N. Anz. für Bibliogr., 1878, Nr. 10 u. 12.