Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Holtei, Julie von“ von Joseph Kürschner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 13 (1881), S. 3, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Holtei,_Julie_von&oldid=- (Version vom 23. November 2024, 12:21 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Holt, Johannes van
Nächster>>>
Holtei, Carl von
Band 13 (1881), S. 3 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand November 2010, suchen)
Julie von Holtei in Wikidata
GND-Nummer 116968990
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|13|3|3|Holtei, Julie von|Joseph Kürschner|ADB:Holtei, Julie von}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116968990}}    

Holtei: Julie v. H., geb. Holzbecher, Schauspielerin und Sängerin, geb. am 29. Juli 1809 zu Berlin, † am 10. Januar 1839 zu Riga. Die Genannte, die zweite Frau Holtei’s (s. u.), war die Tochter eines Schauspielers am königlichen Theater zu Berlin, auf dem sie zuerst als Künstlerin auftrat, von der Stich, nachmaligen Crelinger, für ihre Carrière vorbereitet. Ihre Debutrollen waren Betty in „Heinrich V. Jugendjahre“ (12. November und 22. December 1823); Röschen in „Die beiden Billets“ (31. December) und Fanchette in „Die drei Gefangenen“ (15. Januar 1824). Im Februar 1825 wurde sie Mitglied des Königstädtischen Theaters, zu dessen fleißigsten und beliebtesten Künstlerinnen sie bis 1830 gehörte, in welchem Jahre sie die Gattin Holtei’s wurde und diesem nach Darmstadt folgte, um aber schon 1831 nach Berlin zurückzukehren und nun bis zum 24. April 1834 dem Königstädtischen Theater treu zu bleiben. Sie zeigte sich während ihres Engagements an dieser Bühne dem Publikum in nicht weniger als 308 der allerverschiedensten Rollen, von denen zu den beliebtesten ihrer Leistungen gehörten: das Pfefferrösel, Leonore, Lenchen (Fest der Handwerker), Antoinette (Stille Wasser sind tief), Isouard’s „Aschenbrödel“, Franziska (Liebe kann Alles) u. A. Sie bewegte sich auf den verschiedensten Gebieten mit der gleichen Sicherheit, war in der Posse wie im feinen Drama, im Vaudeville wie in der Oper eine gleich sichere Darstellerin, die äußeren Liebreiz und ein wohlklingendes Organ mit Natürlichkeit und nie versagender froher Laune verband. In „Hosenrollen“, wie sie Augely’s leichtgeschürzte Muse liebte, gefiel sie besonders und zeichnete sich bei ihrer Darstellung durch Decenz aus. 1834 unternahm sie mit H. eine Kunstreise, die sie nach Wien, Dresden, Berlin etc. führte, bis sie 1837 in den sicheren Port Riga einlief, wo ihr Gatte das Theater übernahm. Leider nahm sie der Tod dort schon nach zwei Jahren von der Erde, auf der sie treue Bewunderer genug zurückließ.