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Artikel „Hoffmeister, Karl“ von Jakob Franck in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 12 (1880), S. 617–618, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hoffmeister,_Karl&oldid=- (Version vom 21. November 2024, 22:59 Uhr UTC)
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Hoffmeister: Karl H., Philolog und Litterarhistoriker, wurde als der Sohn eines Pfarrers, der 1842 zu Hunspach bei Weißenburg im Elsaß starb, den 15. August 1796 zu Billigheim bei Landau in der bairischen Pfalz geboren, wo damals sein Vater als Prediger stand. Nachdem er den ersten Schulunterricht in Brummat und Bergzabern empfangen, dann auf dem Gymnasium zu Karlsruhe, wo unter Anderem Hebel sein Lehrer war, beendigt hatte, bezog er 1813 als 17jähriger Jüngling die Universität Straßburg, dann Heidelberg, wo er neben Theologie auch Philologie und Philosophie studirte, sodann Jena, wohin er seinem Lehrer Fries folgte und woselbst er sich auch die philosophische Doctorwürde erwarb. Das Wartburgsfest, an welchem H. mit aller Begeisterung eines zwanzigjährigen Herzens Theil nahm, wurde ihm Veranlassung zur Herausgabe [618] seiner ersten anonym erschienenen Schrift „Beschreibung des Festes auf der Wartburg 1818“. Kurz darauf bekleidete er vier Jahre lang eine Hauslehrerstelle zu Crefeld, ward dann 1821 Rector des Progymnasiums zu Mörs, 1832 Oberlehrer des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums zu Cöln, 1834 Director des Gymnasiums zu Kreuznach und endlich 1841 solcher des Gymnasiums zu Cöln, als welcher er daselbst in den Jahren der besten Manneskraft, den 14. Juli 1844, starb. Unter Hoffmeister’s philologischen Schriften verdienen besondere Erwähnung seine „Weltanschauung des Tacitus“ (1831) sowie die „Sittlich-religiöse Lebensansicht des Herodot“ (1832). Einen Ehrenplatz in der deutschen Litteratur aber hat sich H. gesichert durch das als Muster der Erfassung eines litterarischen Charakters, seines geistigen Wachsthums und seiner allmähligen Entfaltung dastehende Werk „Schiller’s Leben, Geistesentwickelung und Werke im Zusammenhange“ (1838–1842, 5 Thle.), das, als die erste größere Biographie Schiller’s aus den Quellen und weil H. auch seine ganze Aesthetik eingeflochten hatte, schon nach dem Erscheinen des ersten Theiles die höchste Aufmerksamkeit erregte. Hieran schlossen sich an „Supplemente zu Schiller’s Werken. Erste Abtheilung“ (1840–1841, 4 Bde.), sowie eine zweite kürzere Biographie Schiller’s, die jedoch durch Hoffmeister’s Tod unterbrochen und unter dem Titel „Schiller’s Leben für den weiteren Kreis seiner Leser“ (1846, 3 Bdchen., 3. Ausg. 1856, neu bearbeitet 1876) durch H. Viehoff besorgt wurde.

Heindl, Biographien der Pädagogen u. Schulmänner, S. 211–214 (mit Verzeichniß der sämmtlichen Schriften).