Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Himpel, Felix“ von Friedrich Lauchert in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 50 (1905), S. 342–343, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Himpel,_Felix&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 13:01 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Hiltalingen, Johannes
Band 50 (1905), S. 342–343 (Quelle).
Felix Himpel bei Wikisource
Felix von Himpel in der Wikipedia
Felix von Himpel in Wikidata
GND-Nummer 116894008
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|50|342|343|Himpel, Felix|Friedrich Lauchert|ADB:Himpel, Felix}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116894008}}    

Himpel: Felix H., katholischer Theologe, geboren am 28. Februar 1821 zu Ravensburg, † am 18. Februar 1890 zu Tübingen. Er studierte in Tübingen, wurde am 4. September 1845 zum Priester geweiht, 6. August 1847 Präceptorats-Verweser in Rottenburg, 12. Mai 1849 Gymnasial-Professor und Vorstand des Convicts in Ehingen, 8. September 1857 ordentlicher Professor der alttestamentlichen Exegese und der orientalischen Sprachen an der Universität Tübingen. In der für den katholischen alttestamentlichen Exegeten herkömmlichen Weise vertrat er hier neben seinem Hauptfache insbesondere das Armenische. Im Studienjahre 1871/72 war er Rector der Universität. – Himpel’s früheste Schriften sind die Gymnasialprogramme: „Geschichte, Entwicklungsformen, Ursprung und Bedeutung der Sigfritssage“ (Ehingen 1851); „Die Unsterblichkeitslehre des alten Testaments“ (Ehingen 1857). Als Tübinger Professor legte er, ohne zur Ausarbeitung eines größeren Werkes zu kommen, die Früchte seiner Studien größtentheils in der Tübinger Theologischen Quartalschrift nieder, aus welcher die Arbeiten zu nennen sind: „Politische und religiöse Zustände des Judenthums in den letzten Jahrhunderten vor Christus“ (Jahrgang 1858, S. 63–85); „Die Messianischen Weissagungen im Pentateuch“ (1859, S. 195–256; 1860, S. 41–116, 654–681); „Selbstständigkeit, Einheit und Glaubwürdigkeit des Buches Josua“ (1864, S. 385–448; 1865, S. 227–307); „Ueber angebliche makkabäische Psalmen“ (1870, S. 407–473); „Erklärung der Inschrift des Moabitischen Königs Mesa aus dem 9. Jahrh. v. Chr. Ihr Ertrag für die politische und Religionsgeschichte Israels“ (1870, S. 584–661); „Ueber Wesen des Mosaismus und Bedeutung desselben für die frühere Zeit der Geschichte Israels“ (1873, S. 286–324); „Ueber Widersprüche und verschiedene Quellenschriften der Bücher Samuels“ (1874, S. 71–126; 237–281); „Ursprung und älteste Wohnsitze der Hebräer und ihnen verwandten Völker. Mythischer oder historischer Charakter der Anfänge ihrer Geschichte in den Patriarchen?“ (1875, S. 539–577); „Einiges über die wissenschaftliche Bedeutung und theologisch kirchliche Stellung des sel. Professors Dr. Aberle“ (1876, S. 177–228); „Ueber Jesaia c. 40–66“ (1878, S. 294–334; 463–527); „Das Fragment der Apologie des Aristides und eine Abhandlung über Luc. 23, 42. 43. Aus dem Armenischen übersetzt [343] und erläutert“ (1880, S. 109–127); „Der abstrakte Einheitsbegriff Gottes und der Heiligencult im Islam“ (1882, S. 86–113, 206–244); „Der geschichtliche Abschnitt Jes. c. 36–39. Erläuterungen desselben durch assyrische Keilinschriften“ (1883, S. 582–653); dazu zahlreiche, zum Theil sehr umfangreiche Recensionen. In dem Archiv für wissenschaftliche Erforschung des Alten Testaments von Ad. Merx erschien: „Bemerkungen über die Bedeutung der Stele des Mesa für die Geschichte der hebräischen Sprache und Schrift“ (Bd. II, Heft 1, 1871, S. 96–104). Werthvoll sind auch seine zum Theil sehr umfangreichen Beiträge zu den sieben ersten Bänden der 2. Auflage des Kirchen-Lexikons von Wetzer und Welte, insbesondere aus den Gebieten der biblischen Alterthumskunde, der nichtchristlichen Religionsgeschichte und der armenischen Litteratur, unter denen erwähnt seien: „Armenische Sprache, Schrift und Litteratur“ (I, 1344–1353); „Brahmanismus“ (II, 1180–1192); „Buddhismus“ (II, 1403–1433); „Chronologie, biblische“ (III, 309–335); „Fetischismus“ (IV, 1448–1464); „Götzendienst“ (V, 816–831); „Hebräische Sprache“ (V, 1552–1559); „Jüdische Philosophie des Mittelalters“ (VI, 1978–1986).

Keppler, Zur Erinnerung an Felix von Himpel; Theol. Quartalschrift 1890, S. 531–559. – Neher, Personal-Katalog der Geistlichen des Bisthums Rottenburg (3. Aufl., Schw. Gmünd 1894), S. 97 f.