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Artikel „Himly, Karl Gustav“ von August von Rothmund in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 12 (1880), S. 435, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Himly,_Karl&oldid=- (Version vom 22. Dezember 2024, 07:28 Uhr UTC)
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Himly: Karl Gustav H., Hofrath und ordentlicher Professor der Heilkunde in Göttingen, war in Braunschweig den 30. April 1772 geboren, bezog 1792 die Universität Göttingen. Schon zwei Jahre darauf wurde ihm von der medicinischen Facultät der Preis für seine Schrift: „Mortis causa et signa“ zuerkannt. Später übernahm er eine Professur im Collegium Carolinum seiner Vaterstadt, wo er bis 1801 wirkte, um dann an die Stelle Hufeland’s nach Jena als Professor der Medicin überzusiedeln. Sein wichtigstes und noch immer vorzügliches Werk: „Ophthalmologische Beobachtungen und Untersuchungen oder Beiträge zur Kenntniß und Behandlung der Augen im gesunden und kranken Zustande“, kann als eine ganz vorzügliche Bereicherung für die Diagnostik der Augenkrankheiten angesehen werden. Die von ihm zuerst cultivirte seitliche Beleuchtung des Auges, mittels derer man auch die kleinsten Veränderungen in der Hornhaut, Iris und Linse mit Sicherheit zu erkennen vermochte, muß als ein Vorläufer für die spätere Entdeckung des Augenspiegels angesehen werden. Nach Vollendung dieses Werkes folgte er einem Rufe nach Göttingen, wo die Zahl seiner Zuhörer fortwährend wuchs. Außer einem Lehrbuche der praktischen Augenheilkunde gab H. noch im Verein mit Johann Adam Schmidt eine „ophthalmologische Bibliothek“ heraus, in der sich Aufsätze und Kritiken von den bedeutendsten Ophthalmologen der damaligen Zeit vorfinden. Mit allen Glücksgütern ausgestattet, vollständig unabhängig, erfreute sich H. der besten Gesundheit und die Ursache seines Selbstmordes (Sturz in die Leine) am 22. März 1837 ist in keiner Weise aufgeklärt.

Vgl. N. Nekrol. d. D., XV. S. 379 ff.