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Artikel „Heser, Georg“ von Franz Heinrich Reusch in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 12 (1880), S. 272, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Heser,_Georg&oldid=- (Version vom 15. November 2024, 05:59 Uhr UTC)
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Heser: Georg H., Jesuit, geb. 1609 zu Wegern bei Passau, in den Orden eingetreten 1625, lehrte Humaniora, Dialektik und Controverstheologie zu München und Ingolstadt, predigte 1642–49 zu Augsburg und 13 Jahre zu Ingolstadt, lebte noch 1676 zu München. Literarisch betheiligte sich H. namentlich an der Controverse über den Verfasser der vier Bücher von der Nachfolge Christi; er schrieb: „LXX palmae s. panegyricus in laudem librorum IV Thomae a Kempis ex hominum piorum elogiis LXX concinnatus“, 1631; „Dioptra Kempensis, qua Thomas a Kempis demonstratur verus auctor librorum de imitatione Christi“, 1650; „Bibliographia Kempensis“, 1651; „Lexicon Germanico-Thomaeum“ (über die in den Büchern vorkommenden Germanismen), 1651; „Obeliscus Kempensis“, 1669: „Summa theologiae mysticae Thomae a Kempis“, 1725 (von Eusebius Amort edirt, der auch zwei handschriftliche Arbeiten von H. bei seinen eigenen Streitschriften benutzte). Außerdem veröffentlichte H. 1654 einen kurzen, 1673–75 einen ausführlichen Commentar zu den Psalmen, 1675 auch einen Commentar zu den Cantica des Breviers, 1657 „Vitae Jesu Christi monotessaron evangelicum pro sacrarum meditationum materia“ (1658 von einem anderen Jesuiten als „Leben Jesu Christi“ deutsch veröffentlicht), 1670 (deutsch) „Das römische Martyrologium“, mehrere lateinische Gebetbücher (eins ist unter dem Titel „Fromme Mitgabe für Pilger auf der Reise zur Ewigkeit“ noch 1838 von Waitzmann deutsch herausgegeben worden) und 1647 einen „Catalogus operum Jacobi Gretseri.

Kobolt, Baierisches Gelehrtenlexikon, 1795, S. 327. de Backer, Bibliothèque III, 355.